In der Langender Zeitung erschien am Mittwoch, den 09. März 2022 folgender Artikel von Jörn Polzin, den wir mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentlichen dürfen:
Die Saison steht für das junge Team der Rhein-Main Baskets – Erfolge hin oder her – vor allem unter dem Motto „Lerneffekt“. Das gilt auch für den Trainer, wie Saymon Engler in seiner ersten Saison im Damen-Basketball einräumt: „Ich muss mich auch öfters anpassen und lerne dazu, egal ob es personelle oder taktische Fragen betrifft.“
Jüngstes Beispiel: Beim Sieg in Speyer stellte er zunächst Svenja Greunke gegen die gegnerische Top-Scorerin, die vom Spielertyp aber nicht wirklich passte. Der Coach korrigierte und ließ die kleineren wie flinkeren Jule Seegräber, Pia Dietrich und Mailien Rolf diesen Job übernehmen – mit Erfolg. „Entscheidend ist es, die Dinge zu erkennen und zu reagieren“, betont Engler, dem Transparenz im Umgang mit den Spielerinnen wichtig ist. Dafür kommuniziert er viel mit ihnen, bespricht und berät sich, erläutert Hintergründe. Auch wenn es um die Verteilung der Einsatzzeiten geht. „Die älteren Spielerinnen verstehen es und stehen dahinter, wenn die Talente mehr Minuten bekommen. Solange alle Vollgas geben“, so Engler. Wenn sich dann mal Mailien Rolf, Louisa Groth oder zuletzt Sari Cornelius hervortun, erhöht das zudem die Chance auf die Aufstiegsrunde.
Im Nachholspiel heute (20 Uhr) in Heidelberg könnte die Rechnung wieder aufgehen. Während die Baskets als Zweiter bis auf die angeschlagene Anna Mihaleszko in Bestbesetzung antreten, stehen bei den coronagebeutelten Gastgeberinnen noch Fragezeichen. „Offiziell gab es dort nur einen positiven Fall, aber es ist die Frage, wie fit die Spielerinnen insgesamt sind“, meint Engler. Im Rhythmus dürften sie nach mehreren Zwangspausen nicht sein.
Und die angespannte Lage beim zuvor aufstrebenden Gegner kommt zur Unzeit. Heidelberg ist im Abstiegskampf, belegt den zehnten Platz, der den Gang in die Play-downs bedeuten würde. Nur zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge. Engler warnt aber davor, das Team um die starke Spielmacherin Helena Chatzitheodorou und Ex-Baskets-Akteurin Nathalie Zehender zu unterschätzen. „Gerade zuhause sind sie gefährlich, spielen physisch und schnell nach vorne. Da dürfen wir uns nicht überrennen lassen.“ Das Hinspiel ging allerdings mit 85:55 an die Baskets.
Autor des Artikels: Jörn Polzin