Vier Siege in Sechs Spielen – Greunke in der Startfünf, Wagner Topscorer gegen Italien

Die Anreise begann mit einer 10-stündigen Verspätung nach Xilinhot in der Inneren Mongolai (250.000 Einwohner). Doch nach der Ankunft und Unterbringung in einem erstklassigen Hotel wurde alles gut.

Im ersten Spiel unterlag das deutsche Team gegen das Weltklasseteam der Gastgeberinnen 58:77 (28:32) gegen China, den Sechsten der Weltmeisterschaft 2014. Der 21-malige Asienmeister legte los wie die Feuerwehr, doch die deutsche Mannschaft hielt gut dagegen. Obwohl die Gastgeberinnen durchaus favorisiert in die Begegnung gegangen waren, konnten die DBB-Damen die Partie zu Beginn offen gestalten. Sonja Greinacher und Stephanie Wagner agierten stark und so war das Spiel nach zehn Minuten offen.

Die Chinesinnen hatten sich für die zweite Halbzeit einiges vorgenommen und genau so gingen sie auch zu Werke. Hochkonzentriert und sehr abgezockt agierten sie gegen die deutsche Mannschaft, der man nun die anstrengende Anreise von nahezu zwei Tagen anmerkte. China überlief Deutschland und erspielte sich so vor Beginn der letzten zehn Minuten einen spielentscheidenden Vorsprung (39:61).

Im zweiten Spiel des 4-Nationen-Turniers in Xilinhot gab es den ersten Sieg gegen Puerto Rico mit 73:65 (40:35). Es entwickelte sich von Anfang an eine sehr ausgeglichene Partie. Während der ersten zehn Minuten konnte sich kein Team absetzen und es ging mit einem 15:16 aus deutscher Sicht in den zweiten Spielabschnitt.

Im zweiten Viertel fand die deutsche Mannschaft vor allem offensiv immer besser ihren Rhythmus.

Beide Teams beeindruckten nun mit starken Trefferquoten aus der Nahdistanz und von hinter der Dreierlinie. Vor dem letzten Viertel konnte Puerto Rico auf vier Punkte Rückstand verkürzen (57:61) und startete sehr stark in die letzen zehn Minuten. Doch das deutsche Team hatte die passende Antwort parat. In der Verteidigung wurde nun endlich richtig zugepackt und keine einfachen Punkte mehr zugelassen. Das DBB-Team holte sich die Führung zurück, gab diese nicht mehr her und gewann schlussendlich mit 73:65.

“Wir haben trotz unserer sehr kurzen Vorbereitungszeit heute sehr gut zusammengespielt. Wir sind als Team aufgetreten und das freut mich natürlich ungemein. Als Puerto Rico im letzten Viertel in Führung gehen konnte, haben wir sehr cool reagiert und das Spiel am Ende sicher und verdient gewonnen”, so ein zufriedener Bundestrainer Bastian Wernthaler nach dem Spiel.

Spiel 3 wurde gegen Italien mit 73:70 (38:36) gewonnen. Es gelang ein sehr guter Start, denn nach wenigen Szenen lagen die DBB-Damen mit 7:0 in Front. Bereits nach fünf Minuten jedoch hatte der EM-15. aus Italien ausgeglichen. Deutschland leistete sich in der Defense viele individuelle Defensefehler, die dazu führten, dass es fortan ein enges Spiel blieb.

In der Offense hingegen wussten sie zu glänzen und bestachen durch ein sehr mannschaftsdienliches Spiel. Daraus entwickelte sich im zweiten Viertel ein offener Schlagabtausch mit permanenten Führungswechseln. In die 2. Halbzeit starteten die deutschen Damen sehr gut und gingen mit fünf Punkten in Führung. Nach wechselnden Führungen, Gleichstand bei 54:54 und 68:65 in der 39. Minute fiel die Entscheidung in der Schlußphase.

Nach einem Reisetag traten dieselben Teams in der 4-Millionen-Stadt Hengshui (Provinz Hebei) erneut gegeneinander an. Und da gab es erneut eine Niederlage gegen China mit 47:63 (25:40).

Gegen Puerto Rico setzte sich das DBB-Team auch im zweiten Aufeinandertreffen durch mit 57:53 (31:28). Es war ein Spiel auf Augenhöhe, ehe sich Deutschland im letzten Viertel auf 49:39 absetzen konnte und die Führung bis zum Schluss behielt.

Zum Abschluss ihrer China-Reise konnten die deutschen Damen ihren vierten Sieg einfahren. Sie setzten sich mit 66:60 (30:30) gegen Italien durch.

Nachdem Svenja Greunke mit zwei Freiwürfe die erste Führung im Spiel (21:20) holte, entwickelte sich eine spannende Begegnung mit zahlreichen Führungswechseln. Beide Teams kämpften trotz ihrer Müdigkeit im letzten Spiel aufopferungsvoll um jeden Ball. Allerdings konnten die Zuschauer auch einige schöne Aktionen im Angriff beobachten. Besonders Stephanie Wagner zeigte immer wieder ihr Können und scorte effektiv. Die DBB-Damen gingen nach einer guten Schlussphase mit einem 47:44 in die letzten zehn Minuten.

Die Italiener gaben nicht auf und kämpften sich immer wieder heran. Eine Minute vor Schluss betrug der deutsche Vorsprung nur noch drei Punkte (63:60). Am Ende gewann die deutsche A-Nationalmannschaft der Damen knapp, aber verdient mit 66:60 gegen tapfere Italienerinnen.

Und beide Langenerinnen waren sich einig: „China war auf jeden Fall eine ganz besondere Reise, bei der wir viele neue Eindrücke einer ganz anderen Kultur sammeln konnten. Auch wenn wir nicht ganz so viel Freizeit hatten, blieb zumindest Zeit einen chinesischen Tempel zu besichtigen und ein Einkaufszentrum zu besuchen. Wir beide sind uns einig: eine solche Reise macht man nicht alle Tage und wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben!“

Die beiden Langenerinnen erzielten folgende Punkte: Svenja Greunke (TV Langen/RheinMain Baskets 0/13/7/2/3/10, insgesamt 35), Stephanie Wagner (TSV Wasserburg, davor Rhein-Main Baskets/TV Langen, 7/5/7/2/2/15, insgesamt 38).

Alle Spiele in China
24.07. Deutschland – China 58:77 (in Xilinhot)

25.07. Deutschland – Puerto Rico 73:65 (in Xilinhot)

26.07. Deutschland – Italien 73:70 (in Xilinhot)

29.07. Deutschland – China 47:63 (in Hengshui)

30.07. Deutschland – Puerto Rico 57:53 (in Hengshui)

31.07. Italien – Deutschland 66:60 (in Hengshui)