Am Sonntag um 16 Uhr treten die Rhein-Main Baskets, aktuell 2. Platz der DBBL, beim TSV Wasserburg, aktueller Tabellenführer, an. Und der Zweitplatzierte fährt als Aussenseiter nach Bayern.

Was haben beide Vereine gemeinsam ? Was begründet diese unterschiedlichen Rollen derzeit in der 1. Bundesliga ?
Beide Basketball-Systeme haben ihre sportliche Heimat in großen klassischen Turnvereinen, die Wasserburgerinnen im Turn- und Sportverein 1880, die Rhein-Main Baskets in den Turnvereinen Hofheim und Langen, beide ebenfalls in den Zeiten der Turnerbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet.

Gemeinsam ist ihnen eine Geschichte großer Jugenderfolge in der Vergangenheit. Seit rund vierzig Jahren gehört der TSV Wasserburg zu den Talentschmieden im deutschen Mädchen-Basketball, seit rund dreißig Jahren auch die beiden Rhein-Main-Vereine. Auch die enge Kooperation mit den ortsansässigen Gymnasien haben beide Standorte intensiv gepflegt, haben zahlreich an deutschen Schulmeisterschaften teilgenommen und auch gewonnen, die Langener darüber hinaus bereits drei deutsche Jugendmeistertitel gehamstert.

Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie neben der 1. Bundesliga auch bereits mit einem Team in der 2. Bundesliga antreten konnten, die Bayern vor sechs Jahren, die Rhein-Main Baskets aktuell seit 2012, um ihre jungen Spielerinnen zusätzlich zu fördern. Und sie fördern ihre besten Talente auch mit ehrgeizigen WNBL-Teams, also Teams in der U17-Jugend-Bundesliga. Zusätzlich können sich die Rhein-Main Baskets auf die intensive individuelle Talentförderung im „Basketball-Teilzeit-Internat“ in Langen stützen.

Was also macht den aktuellen Unterscheid aus ? Vor allem die größere Erfahrung der Bayern in der 1. DBBL, in der sie seit 1999 mitspielen und 7-mal die deutsche Meisterschaft gewannen, spricht für den TSV Wasserburg.

Vor allem die stabileren ortsansässigen Sponsoren verschaffen dem TSV Wasserburg seit einigen Jahren die Möglichkeit, den Damen-
Basketball zunehmend professionell zu fördern. Auffällig sind die beiden Wasserburger Molkerei-Unternehmen Meggle und Bauer, die ihre Produkte deutschlandweit verkaufen, aber konsequent lokal den Basketballsport fördern. So erklärt sich wohl auch der Etat-Unterschied beider Clubs. Während die Rhein-Main Baskets mit einem Mini-Etat die Metropol-Region Frankfurt-Rhein-Main sehr respektabel vertreten, können die Wasserburger ihren Erstliga-Auftritt mit hohem sechstelligen Betrag professionell organisieren.

Doch Geld allein wirft keine Körbe. Und wer sich an die Leidenschaft des jungen Rhein-Main-Teams in den Finalspielen um die deutsche Meisterschaft erinnert (oder erinnern lassen möchte – siehe http://rhein-main-baskets.de/finalspiel-um-die-deutsche-basketball-meisterschaft.html), kann verstehen, warum es auf dem Spielfeld ganz knapp herging. Und von dieser Leidenschaft profitiert auch in dieser Saison das Rhein-Main-Team und freut sich auf den Schlagabtausch mit dem aktuellen Tabellenersten am Sonntag in Wasserburg.

Die Rhein-Main Baskets bangen noch, ob Svenja Greunke´s Knie nach dem Zusammenprall im letzten Spiel bis zum Sonntag wieder spielfähig ist. Bei den Gastgeberinnen fehlte zuletzt von deren neun Stammspielerinnen die Australierin Thoresen, aber auf ihre acht Stammspielerinnen ist immer Verlass.

Die aktuelle Tabellenspitze der 1. DBBL vor dem Sonntagsspiel:
1.        TSV Wasserburg                16 Siege/1 Niederlage
2.        Rhein-Main Baskets                12 Siege/5 Niederlagen