Rhein-Main Baskets – ChemCats Chemnitz 62:57 (17:7,11:21; 14:6, 20:23)
Genau am Tag 25 Jahre nach der Mauer-Öffnung in Berlin und der Grenzöffnung zwischen Ost und West hatte der Auftritt der Gäste aus Chemnitz bei den Rhein-Main Baskets auch ein bisschen historische Bedeutung. Für die meisten der um die 25 Jahre alten Spielerinnen ist dieser Tag weniger mit persönlichen Erinnerungen verbunden, aber einzelne waren doch dabei, die auch einen ganz persönlichen Bezug zur Grenzöffnung vor 25 Jahren haben.
Doch zum Sport: Beide Teams traten gehörig verkrampft an. Die ChemCats hatten sich vor der Saison den Saisonverlauf anders vorgestellt, haben sich bereits von zwei Amerikanerinnen getrennt und sind auf der Suche nach Ersatz-Ergänzungsspielerinnen. Die Rhein-Main Baskets befinden sich hingegen immer noch in einem „Findungsprozess“, wollen als Team noch stärker zusammenwachsen. Doch ihr Coach Thomas Dröll sieht den Sieg „als guten Schritt in ihrer Entwicklung und lobt vor allem, dass sie sich auch als Team der Herausforderung gestellt haben, als die Gäste bedrohlich aufholten.“
Eine besondere Rolle spielte an diesem Abend Nelli Dietrich. Ihr Kampfgeist war vorbildlich und brachte ihrem Team zahlreiche Ballgewinne und den Gästen viele schlechte Wurfpositionen.
Beide Teams kämpften verbissen um jeden Ball. Es war die Verbissenheit zweier Teams, die bisher ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht wurden. Und so gab es ein relativ niedriges Ergebnis und extrem schwache Trefferausbeute bei beiden (weniger als 40 Prozent). Dass die Baskets obendrein auch ihre 33 Freiwürfe schlecht zu Punkten machten (nur 67 Prozent), hätte sie beinahe um den Lohn ihres Kampfgeistes gebracht.
Im 1. Viertel kamen die ChemCats überhaupt nicht ins Spiel, während die Baskets zahlreiche Körbe richtig gut herausspielten, Nahezu jeder Korb beruhte auf einem Assist einer Mitspielerin. Assist Francis Pieczynski auf Svenja Greunke (4:0), Assist Nelli Dietrich auf Pia Dietrich (8:3) und dieselbe auf Breanah Ranger (10:3), Assist Pia Dietrich auf Jazmine Redmon (13:3). So hätte es für die rund 300 Zuschauer weitergehen können, ging es aber nicht.
Die Gäste legten in der Defense zu und hatten in der 18.Minute beim 22:22 den Ausgleich geholt, nicht zuletzt dank einer sehr guten Freiwurfquote. Mit 28:28 wurden die Seiten gewechselt.
Ab dem 3. Viertel machte sich die aggressive Defense bei beiden Teams auch in der Foulbelastung bemerkbar. Gäste-Flügel Bondarenko hatte bereits vier Fouls, Jazmine Redmon und Pia Dietrich je drei. Und im letzten Viertel fielen die meisten Körbe nur noch als Freiwurftreffer, vor allem bei den Gästen. Die Baskets lagen zwar ständig leicht in Führung, doch die Fans wußten, dass das schon in anderen Spielen für nichts garantiert hatte. So gab es in den letzten zwei Minuten noch reichlich „taktische“ Fouls, mit denen die Gäste die auf die Freiwurfschwäche der Baskets setzten, und sie konnten 20 Sekunden vor Ende bis auf 60:57 verkürzen. Doch diesmal sollte es zum Baskets-Sieg reichen, und die Erleichterung bei den Baskets war riesengroß.
Es spielten für Rhein-Main Baskets: Nelli Dietrich (5, 6 Rebounds, 2 Ass.), Jazmine Redmon (15, 2 Dreier, 2 Ass.), Anna-Lisa Rexroth (6, 3 Steals), Anna-Lisa Delp, Svenja Greunke (13, 8 Reb., 3 Steals, 1), Pia Dietrich (5, 2 Ass.), Francis Pieczynski (6, 10 Reb., 2 Ass., 1 Block), Breannah Ranger (12, 3 Reb., 2 Steals).
Vormerken: Am nächsten Sonntag spielt in Langen um 15.30 Uhr das Hessenderby gegen BC Marburg !