Als 74:48-Sieger gegen Schwabach verließen die Baskets die leere Georg-Sehring-Halle. Das klingt unglaublich, ist aber wahr. Wer es life sehen will, kann das auf Facebook (siehe https://www.facebook.com/117207561661101/videos/1016002678867007). Da gibt es das ganze Spiel noch mal zum Genießen.
Doch ganz so toll wie das klare Ergebnis war das Spiel nicht. Es begann auf gutem Niveau beider Teams. Vor allem Deeshyra Thomas, die wieselflinke US-Aufbauspielerin der Gäste, startete furios, traf alles und brachte ihr Team zunächst immer wieder in Führung. 2:7, 10:13 waren die ersten Zwischenstände. Aber Pia Dietrich war von Beginn an sehr wurfstabil und Svenja Greunke zeigte viel Spielübersicht. Beide verwandelten ihre Drei-Punktwürfe und beide bedienten ihre Mitspielerinnen mit gutem Passspiel. So blieben die Baskets dran, wendeten das Spiel von 30:35 (16. Minute) bis auf den 37:35-Halbzeitstand.
Bis dahin war noch nichts entschieden. Zwei Faktoren gaben dem Spiel eine Wende. Zunächst gelang beiden Teams knapp vier Minuten kein Korbwurf mehr. Erst dann glich Lea Rasenberger für die Gäste zum 37:37 aus. Damit hatte sie wohl die Gastgeberinnen aufgeweckt; denn die hatten nun einen 9:0-Lauf (46:37). Aber vor allem nahm der Gästecoach sich und sein Team durch auffällig undiszipliniertes Verhalten aus dem Spiel, erhielt zwei technische Fouls kurz hintereinander und durfte danach den Rest des Spiels nur noch außerhalb der Halle abwarten. Hinzu kam, dass die mit nur acht Spielerinnen angereisten Gäste mit zunehmender Spieldauer gegen die kämpferische und schnelle Spielweise der Baskets mehr und mehr nachließen.
Über 55:39 (30.) zogen die Rhein-Main Baskets bis auf 70:43 (37.) davon. Neben Pia Dietrich, Svenja Greunke und vor allem der kämpferischen und treffsicheren Jasmin Weyell konnten sich auch Paula Süssmann, Moni Wotzlaw und Sari Cornelius in die Scorerliste eintragen. Jule Seegräber und Lena Herrmann glänzten im Spielaufbau. Und Hannah Whitish brachte mit Spielerfahrung Ruhe ins Angriffsspiel.
Die Baskets überragten bei den Rebounds (44:38), bei den Assists (17:8) und hatten auch weniger Ballverluste 17:23. Eine Wurfquote von 44 Prozent aus dem Feld, nur 22 Prozent von der Dreierlinie und 61 Prozent von der Freiwurflinie sind sicher noch steigerungsfähig.
Der Sieg ist sicher Lohn für gute Team-Vorbereitung, aber da ist auch noch Luft nach oben. Das sah auch Headcoach Thorsten Schulz: „Zum Glück fallen wir als Bundesligist bundesweit nicht unter die Hallensperrung. So können wir die Trainingsumfänge jetzt noch besser gestalten und auch bei der Intensität noch zulegen. Unsere Wurfquote ist dringend verbesserungsbedürftig. Aber in Sachen Kampfgeist kann ich das Team nur loben. Das waren 40 wirklich intensive Minuten.“
Am kommenden Sonntag wartet mit DJK Bamberg schon die nächste schwere Aufgabe.
Es spielten für die Baskets: Pia Dietrich (17, 3 Dreier, 3 Ass., 3 Ballgewinne), Monika Wotzlaw (6), Lena Herrmann (6, 1 Dreier, 3 Reb.), Paula Süssmann (6, 5Reb.), Jule Seegräber (3 Reb.), Svenja Greunke (12, 1 Dreier, 12 Reb., 4 Ass., 5 Ballgewinne, 1 Block), Sari Cornelius (8), Milica Ilic, Hannah Whitish (4, 5Reb.), Jasmin Weyell (15, 7 Reb., 3 Ass.), Edanur Caglar.