Phoenix Hagen Ladies – Rhein-Main Baskets II 66:53 (22:5, 16:20, 13:12, 15:16)

Ohne Happy End ging für die mutig und engagiert kämpfenden jungen Damen der Rhein-Main Baskets II die letzte Partie bei den Phoenix Hagen Ladies zu Ende. In einem spannenden Spiel mussten sich die Hessinnen mit 66:53 geschlagen geben. Da gleichzeitig auch der Tabellenletzte Bielefeld die Play-Off Kandidaten aus Grünberg nach Verlängerung knapp geschlagen hatte, rutschten die RMB II doch noch auf den letzten Tabellenplatz in der Nordgruppe der 2. DBBL ab. Dass sie die möglichen Abstiegsränge nicht mehr verlassen konnten, stand schon vor dem letzten Spieltag fest, allerdings ergibt sich die wirkliche Anzahl der Auf- und Absteiger erst nach Abschluss der Saison in allen betroffenen Ligen. Wie und wo es in der nächsten Saison für die MEGAMAN-Truppe weitergeht, wird sich erst in den nächsten Monaten herauskristallisieren.

Durch einen Korbleger nach erkämpftem Offensivrebound von Sarah Schmidt und erfolgreich verwandelten Freiwürfen von Kristin Annawald blieben die RMB II bis zur 4. Minute im Spiel. Dann aber legten die Hagen Ladies einen 16:1 Lauf hin. Die Baskets setzten ihr Spiel leider genau an dem Punkt fort, wo sie im Hinspiel aufgehört hatten. War es Unkonzentriertheit oder Mutlosigkeit? Es wollte einfach nichts mehr gelingen im ersten Viertel. Zu viele Turnover beendeten die Angriffsbemühungen der Baskets oft vor dem Abschluss. Folgerichtig ging der erste Spielabschnitt deutlich mit 22:5 an Hagen.

Die zahlreichen mitgereisten Eltern und Fans aus Hofheim und Langen waren am Verzweifeln, als gleich zu Beginn des zweiten Viertels die Heimmannschaft auch die nächsten 5 Punkte einnetzte. Doch die MEGAMAN-Girls bewiesen wie schon so oft in ihrer schweren ersten Zweitligasaison Moral und gaben nicht auf. Der Lohn war ein 14:0 Lauf in drei Minuten, durch den die Mannschaft sich ins Spiel zurückkämpfte und auf 27:19 herankam. Durch ihre Mitspielerinnen oft glänzend in Szene gesetzt, fand insbesondere Kristin Annawald heute wieder zu ihrer alten Stärke zurück, die sie über lange Zeit im Saisonverlauf vor ihrer viralen Erkrankung bereits unter Beweis stellte. Auch Verena Wilmes und Elisabeth Gaertner konnten sich jetzt gegen die sehr bewegliche und aggressive Verteidigung der Phoenix Ladies durchsetzen und punkten. Eine starke Defense des ganzen Teams und exzellent vorgetragene Fast Breaks durch Patricia Sagerer und Freya Schmidt führten die Mannschaft dann sogar bis auf 6 Punkte wieder heran. Am Ende mussten sie zwar noch sieben unglückliche Punkte der Hagenerinnen hinnehmen, konnten aber das 2. Viertel trotzdem mit 16:20 für sich entscheiden. Beim Stand von 38:25 ging es in die Kabinen, wo das Trainergespann Roth/Lege noch einmal alles versuchte, um die Mädchen nach dem verkorksten Start aufzubauen und zu motivieren.

Entschlossen und siegeswillig kamen die RMB II zurück und eröffneten durch zwei Punkte von Monja Maier die Aufholjagd. Gemeinsam kämpften sie um jeden Ball, was die fast ausgeglichene Reboundbilanz belegt. Auch im Aufbau brachten sie nun mehr Ruhe rein. Erneut waren es Kristin Annawald und Patricia Sagerer mit ihrem Zug zum Korb, die für wichtige Punkte sorgten. Noch ein Zweier der unermüdlich arbeitenden Anna Schlaefcke sowie ein sicherer Dreipunktewurf von Monja Maier brachten die MEGAMAN-Girls nach 5 Minuten im 3. Viertel bis auf 40:37 in Schlagdistanz und den Gegner gehörig unter Druck. Warum dieses Momentum nicht genutzt werden konnte bleibt ein Rätsel. Fakt ist ein 11:0 Lauf durch Hagen, der die ganze Aufholjagd wieder zunichtemachte. Beim vorentscheidenden Stand von 51:37 ging es in die letzte Viertelpause.

Souverän nutzten die Ladies jetzt die Unsicherheit der RMB II aus und vergrößerten den Vorsprung auf über 20 Punkte. Doch die Damen aus Hessen wollten sich so nicht aus der Saison verabschieden. Alle gaben noch mal alles, um zumindest ein wenig Ergebniskosmetik zu betreiben. Einige schöne Aktionen von Yvonne Iffland unter dem Korb wurden dabei von den körperlich überlegenen Hagenerinnen vereitelt. Auch Alica Köhler konnte sich nach einem schönen Anspiel noch einmal durchsetzen und punkten. In den letzten drei Minuten war es dann erneut die heute überragend spielende Kristin Annawald, die noch 9 Punkte beisteuerte, was aber an der 66:53 Niederlage nichts mehr ändern konnte. Enttäuscht musste man sich einem konstanter spielenden Gegner geschlagen geben, weil das erste Viertel komplett verschlafen wurde. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Leistung der krankheitsbedingt angeschlagen ins Spiel gegangenen Mannschaftskapitänin Sabrina Deffert, die sich insbesondere in der intensiven Verteidigung aufgerieben hat. Ebenso fehlte den RMB II heute mit Youngster Lisa Janko eine weitere starke Spielerin mit Zug zum Korb und in der Verteidigung. Sie musste durch einen Virusinfekt ans Bett gefesselt zu Hause bleiben.

„Für uns geht damit eine Saison zu Ende, in der sich viele Spielerinnen meiner Mannschaft sehr gut weiterentwickelt haben. Insbesondere für die jungen Damen war es eine tolle Erfahrung auf Zweitliganiveau spielen zu können. Es ist bewundernswert mit welchem Teamgeist die Mädchen agierten, wie sie füreinander und für die Mannschaft da waren, auch wenn es phasenweise nicht so gut lief“, so Trainer Harald Roth nach dem Spiel. Am Ende steht die bittere Erkenntnis, dass man sportlich zwar an das Niveau herangewachsen ist, es aber noch nicht gereicht hat, um in der 2. Bundesliga dauerhaft bestehen zu können. Nachdem die Emotionen ein wenig abgeklungen sind, wird man bei den Rhein-Main Baskets demnächst sicher die erste Zweitligasaison und Hintergründe zum Verlauf des Projekts „Zweite Liga“ analysieren. Eins steht aber bereits fest: ohne den engagierten ehrenamtlichen Einsatz des Orga-Teams und der zahlreichen zusätzlichen HelferInnen wäre dieses Projekt parallel zur Erstligamannschaft der RMB nicht zu stemmen gewesen. Ein großes Dankeschön deshalb an dieser Stelle an alle, die dazu beigetragen haben!

Last but not least möchten sich alle Beteiligten der RMB II an dieser Stelle noch einmal bei der Firma Werner Th. Wiesner Consulting & Marketing (MEGAMAN) aus Langenselbold für das große Engagement und die finanzielle Unterstützung bei der Talentförderung im weiblichen Basketball der Rhein-Main Region ganz herzlich bedanken. Ohne die Unterstützung durch Herrn Wiesner hätte das Projekt „Zweite Liga“ so nie gestartet werden können.

Für die RMB II spielten:

Kristin Annawald (21 Punkte, 15 Rebounds), Sabrina Deffert, Elisabeth Gaertner (2 P., 1 Reb.), Yvonne Iffland (1 Reb.), Alica Köhler (2 P., 1 Reb.), Monja Maier (5 P., 1 Dreier), Patricia Sagerer (9 P., 3 Reb.), Anna Schlaefcke (2 P.), Freya Schmidt(5 P., 2 Reb.), Sarah Schmidt(4 P., 7 Reb.), Verena Wilmes (3 P., 1 Reb.)