Rhein-Main Baskets trotzen Wasserburg und dem Verletzungspech

Rhein-Main Baskets – TSV Wasserburg 82:88 (16:22, 28:25; 22:17, 16:24)

Schon beim Einlaufen waren die Zuschauer geschockt. Die Rhein-Main Baskets konnten nur mit sieben Spielern auflaufen, von denen Nelli Dietrich (Aduktorenzerrung) und Nadine Ripper (Vereiterte Weisheitszähne) nur für den äußersten Notfall bereit standen. Also begannen die Baskets mit Pia Dietrich im Spielaufbau, mit Alyssa Karel und Steffi Wagner auf den Flügeln und Denise Beliveau sowie Francis Pieczynski auf den Centerpositionen. Und Francis Piczynski sorgte für den positiven Auftakt. Sie gewann den Sprungball, doch Nationalspielerin Anne Breitreiner eröffnete per Dreier zum 0:3 und legte bis zum 4:16 noch zwei Dreier nach. Am Ende hatte sie fünf Dreier, die immer dann kamen, wenn Wasserburg sie brauchte.
Die aufrechten fünf Rhein-Main Baskets kämpften sich ins Spiel zurück, verblüfften Gegner und Zuschauer mit unglaublicher Cleverness und verkürzten über 10:16 auf 20:24 (12. Minute).

Ein Schock ging durch das Team, als nach 8:50 Minuten Francis Pieczynski nach gegnerischem Offensivfoul k.o. zu Boden ging und für Minuten behandelt werden musste. Nelli Dietrich ersetzte sie jedoch nur bis zur Viertelpause. Dann kam die Centerin zurück ins Spiel.

Nachdem vor allem Alyssa Karel und Denise Beliveau die Gäste-Defense beschäftigten, legte die 18-jährige Pia Dietrich im 2. Viertel richtig los, zog durch und traf, verwandelte alle vier Freiwürfe und traf ihren zweiten Dreier zum 44:47 mit dem Halbzeitpfiff.

IMG_1567Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht, wie sich die Rhein-Main Baskets, die zu fünft zwangsläufig nur Zone verteidigen konnten, gegen die Gäste behaupteten. Wasserburg holte bis zur Halbzeit mehr Rebounds (19 zu 12), traf besser aus dem Feld (56 Prozent zu 48), hatte sich allerdings gegen die aufmerksame Defense der Baskets auch mehr Ballverluste geleistet (4 zu 8).

Und wer glaubte, dass die Gäste in der 2. Hälfte den Vorteil ihrer schier endlosen Wechselmöglichkeiten ausnutzten, sah sich getäuscht. Die Baskets blieben dran, glichen mit Sprungwurf von Francis Pieczynski in der 26. Minute erstmals aus (56:56), und die an diesem Abend überragende Pia Dietrich holte per Dreier sogar die erste Führung (59:58) für ihr Team. Jetzt tobte die Halle !

Mit der 66:64-Führung gingen die Rhein-Main Baskets ins letzte Viertel. Und wieder war es neben der unter dem Korb stets dominierenden Emma Cannon (25 Punkte bei 10 Treffern von 10 Versuchen) vor allem Anne Breitreiner, die im rechten Moment von außen traf (am Ende 19 Punkte, 5 Dreier). So zogen die Gäste binnen fünf Minuten bis auf 68:82 davon.

Doch die Baskets wollten nicht aufgeben, hatten ihre Foulbelastungen bis dahin in Grenzen gehalten und versuchten nun auch mit Manndeckung, dem Spiel eine Wende zu geben. Francis Pieczynski mit Sprungwurf, Steffi Wagner per Dreier verkürzten auf 74:82, Steffi Wagner noch einmal mit Dreier auf 77:84 und Pia Dietrich krönte ihr tolles Spiel mit ihrem 4. Dreier zum 80:88, ehe Alyssa Karel den 82:88-Endstand herstellte.

„Die Fünf haben heute ein Riesenspiel gemacht, haben clever ihre Chancen herausgespielt und den stehenden Applaus des Publikums voll verdient,“ war auch Trainer Steffen Brockmann voll des Lobes an sein Rumpfteam.

Es spielten für die Rhein-Main Baskets: Pia Dietrich (22, 4 Dreier, 4 Assists, 2 Steals), Nelli Dietrich, Francis Pieczynski (10, 5 Reb., 1 Block), Alyssa Karel (17, 1 Dreier, 4 Ass., 3 Steals), Denise Beliveau (17, 12 Reb., 3 Ass., 4 Steals, 1 Block), Steffi Wagner (16, 2 Dreier, 3 Reb., 4 Ass.).

Die Tabellensituation nach dem letzten Spieltag:

Durch den 62:57-Sieg in Nördlingen hat Oberhausen die Rhein-Main Baskets auf den 8. Platz nach hinten gereicht. Das bedeutet, dass sie in zwei Wochen im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft auf den Tabellen-Ersten TSV Wasserburg treffen.

Noch spannender ging es im Abstiegskampf zu. Bei Siegen aller vier hinten stehenden Teams stehen Herne und Rotenburg auf den Plätzen 11 und 12 und müssen absteigen. Bamberg und Marburg haben sich in letzter Minute gerettet.

Steffen Brockmann vor den Play-Offs: „Wir haben unser Minimalziel Play-Off-Teilnahme frühzeitig erreicht und mit dem Abstieg nichts zu tun gehabt. Dass die Mannschaft das trotz einer unglaublichen Verletzungsmisere in dieser Saison geschafft hat, ist das Verdienst aller Spielerinnen. Jede hat sich toll weiter entwickelt. Das macht Mut für die Zukunft.“

Und zum Schluss dieser Hauptrunde der Wunsch des Pressesprechers: Nach einer so tollen Saison sollte eigentlich kein Team aus der 1. DBBL absteigen müssen, und dem besten Team wünsche ich den Meistertitel !

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