Trotz hoher Niederlage in Halle hat RMB noch alle Chancen fürs Halbfinale

SV Halle Lions – Rhein-Main Baskets 92:52 (23:10, 21:15, 21:7, 27:20). Nachdem die Rhein-Main Baskets nach Abschluss der Hauptrunde wegen des Rückzugs von Wolfenbüttel überraschend noch vom 8. auf den 7. Tabellenplatz „geklettert“ sind, hieß der Gegner im Viertelfinale der Play-Offs nicht mehr Wasserburg sondern SV Halle Lions. Man sollte meinen, dass die RMB froh über diesen Wechsel waren, um nicht erneut gegen den Primus der Liga spielen zu müssen.

Doch außer der etwas kürzeren Anreise für die Mannschaft hat man wenig positive Erinnerungen an die Spiele gegen Halle. Zu oft erwies sich die Mannschaft als schwer zu spielender und unangenehmer Gegner für die Baskets. Wie die sehr deutliche 92:52 Niederlage vom Samstagabend zeigt, war dies auch dieses Mal wieder der Fall.Eröffnet wurde das Spiel durch zwei Punkte für die RMB von Pia Dietrich. Nachdem beide Teams ins Spiel gefunden hatten, zogen die Lions ab der 4. Minute das Tempo merklich an und legten einen kurzen Zwischensprint zum 14:6 hin. Die Baskets versuchten gegenzuhalten, wurden aber immer wieder durch Ballverluste in ihren Angriffsbemühungen gestoppt. Die offensichtlichen Konzentrationsschwächen veranlassten Coach Steffen Brockmann zu einer ersten Auszeit, um seine Mannschaft wachzurütteln und besser auf das schnelle Hallenser Spiel einzustellen. Dennoch ging das erste Viertel mit 23:10 deutlich an die Hallenserinnen.

Zum Beginn des zweiten Viertels stellten die RMB von ihrer Zonen- auf Mann-gegen-Mann-Verteidigung um und kamen nun etwas besser ins Spiel. In der 15. Minute konnte die seit über zwei Monaten erstmals wieder für ein paar Minuten spielende langzeitverletzte Svenja Greunke mit ihren zwei Punkten den Rückstand wieder auf 10 Punkte verkürzen. Es schien zu diesem Zeitpunkt, dass die RMB nun ins Spiel gefunden hatten und noch einmal zurückkommen können. Doch die Spielerinnen aus der Saalestadt agierten extrem schnell und eroberten sich so immer öfter den Ball. Mit ihrer hohen Treffsicherheit konnten sie die RMB durch einen erneuten 14:2 Lauf empfindlich treffen und bis zur Halbzeit auf fast 20 Punkte zum 44:25 davonziehen.

Die erhoffte Aufholjagd der Hessinnen wurde von der hochkonzentriert spielenden Verteidigung der Halle Lions im Keim erstickt. Immer wieder gelangen ihnen Steals, so dass die RMB kaum ihre Angriffe zum Abschluss bringen konnten. Ein 15:0 Lauf ist Beleg für die phasenweise haushohe Überlegenheit der Lions aus der Hallorenstadt. Es dauerte ganze 8 Minuten bis den RMB durch Alyssa Karel die ersten Punkte im dritten Viertel gelangen. In der Folge konnte Nadine Ripper noch einen Dreier und die ersten Freiwurftreffer der RMB im Spiel überhaupt erzielen. Mit 2 von 7 blieben es auch die einzigen Treffer von der Freiwurflinie, was ein Beleg für die schlechte Trefferquote der Baskets am heutigen Abend ist. Beim ernüchternden Stand von 65:32 ging es zum letzten Mal in die Pause.

Nun bekamen auch die jungen Damen aus der zweiten Mannschaft Kristin Annawald und Freya Schmidt, die zur Unterstützung des dezimierten Kaders mit nach Halle gefahren sind, noch ihre Einsatzzeiten, um ein wenig Spielerfahrung zu sammeln und die Kräfte der Leistungsträgerinnen für das Rückspiel zu schonen. Nach neuerlichem 10:0 Lauf zogen die Lions auf über 40 Punkte davon, bevor plötzlich das muntere Dreierschießen der RMB begann. Insgesamt 4 Dreier in nur 3 Minuten versenkten Pia Dietrich und Alyssa Karel fast in Folge und versuchten so noch etwas Ergebniskosmetik. Doch ein erneuter 10:0 Lauf stellte den alten 40 Punkteabstand schnell wieder her. Am Ende stand ein deutliches 92:52 an der Anzeigetafel und die Gäste aus Hessen gratulierten einem hochverdienten Sieger aus Halle zum 1:0 in der Play-Off Serie. Trainer Steffen Brockmann bleibt aber optimistisch für den weiteren Play-Off Verlauf: „Halle hat heute sehr stark gespielt. Gerade Abelova und Gaudermann haben uns mit ihren Punkten weh getan. Trotzdem schauen wir positiv auf den nächsten Freitag. Da steht es  noch 0:0.“

Im heutigen Spiel waren die RMB nach allen Statistiken deutlich unterlegen. Ein Hauptgrund war sicher die geringe Trefferquote von 37 % aus dem Spiel und nur 28 % von der Freiwurflinie. Ebenso war man beim Rebounden mit 22:47 deutlich unterlegen. Woran das gelegen hat wird Coach Steffen Brockmann sicher mit der Mannschaft analysieren und besprechen, um im Rückspiel am Freitag, den 12.04.2013 um 20:00 Uhr in der Hofheimer Brühlwiesenhalle mit einem Sieg doch noch ein drittes Spiel im Play-Off Viertelfinale zu erzwingen. Während bei den Baskets neben Alyssa Karel auch Stephanie Wagner und Pia Dietrich deutlich scorten, konnte neben Denise Beliveau auch Francis Pieczynski vor allem beim Rebounden in den Statistiken auffallen.

Für die RMB spielten:

Kristin Annawald, Denise Beliveau (6 Punkte, 8 Rebounds), Pia Dietrich (8 P., 1 Reb.), Nelli Dietrich, Svenja Greunke (2 P., 1 Reb.), Alyssa Karel (18 P., 4 Reb.), Francis Pieczynski (4 P., 5 Reb.), Nadine Ripper (5 P.), Freya Schmidt (1 Reb.), Stephanie Wagner (9 P.)

 

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