USC Freiburg – Rhein-Main Baskets 67:71 (26:22, 15:13; 12:17, 14:19)
Headcoach Klaus Mewes war es ein Bedürfnis, sein Team unmittelbar nach diesem Sieg noch einmal zusammen zu holen und ihnen zu sagen: „Dass Ihr dieses harte Spiel am Ende noch in den Griff bekommen habt und dann auch gewonnen habt, verdient meine höchste Anerkennung – das war großartig von Euch.“ Und das mußten sie auch schaffen; denn der Coach wollte anschließend sofort nach Heidelberg fahren, um dort in der Runde alter Freunde in seinen 60. Geburtstag rein zu feiern.
Beide Teams begannen wie die Feuerwehr, spielten rasant und schnell und trafen sehr gut aus dem Feld, Freiburg 52, Rhein-Main 50 Prozent, also jeder zweite Wurf ein Treffer. Bianca Simmons, die neue verpflichtete Aufbauspielerin der Eisvögel ließ sich von ihrer im Training erlittenen Fußverletzung nichts anmerken. Sie und Alyssa Karel lieferten sich von Beginn an rasante Duelle auf Augenhöhe, trafen 62 Prozent (Simmons) bzw. 75 Prozent (Karel) aus dem Feld, doch Simmons hatte bis dahin auch bereits mehrere Assists und Steals auf ihrem Konto.
Bei den Baskets eröffnete Anna-Lisa Rexroth nach verschlafenem Auftakt (0:7) den Korbregen mit einem Dreier, es folgten neben Alyssa Karel auch Svenja Greunke, die gemeinsam mit Lauren Oosdyke unter den Körben gegen harte Defense Schwerstarbeit leistete, Nelli Dietrich und Denise Beliveau. Mit einem Block konnte allerdings Mara Greunke auch den Lauf von Bianca Simmons in der 8. Minute stoppen.
So korbreich konnte es nicht weitergehen. Beide Teams legten in der Defense eine Schippe drauf. Das Spiel war immer fair, wenn auch hart, nicht zuletzt weil die Schiedsrichter nicht kleinlich pfiffen. Lauren Oosdyke brauchte zwischenzeitlich die Hilfe der Baskets-Physiotherapeutin Christa Merkel nach einem „Pferdekuss“. Vor dem Spiel hatte sie Nelli Dietrich Schulter gut verpflastert und ihr Mut gemacht. Doch Francis Pieczynski war durch ihre Rückenbeschwerden erneut am Mitspielen gehindert. „Danke Christa, dass Du mitgereist warst;“ sagte Klaus Mewes nach diesem Spiel. Mehrmals mußte sie diesmal helfen.
Die Gäste dominierten die Rebounds, doch die Gastgeber hatten immer die Nase vorn, wenn auch immer nur mit vier bis sechs Punkten. Bis auf 33:35 verkürzten die Baskets nach einem durch Assist von Nelli Dietrich völlig freigespielten Korb von Svenja Greunke. Pia Dietrich machte es ihrer Schwester nach und gab einen Zuckerpass auf Lauren Oosdyke (35:37).
Auch im 3. Viertel blieb das Spiel schnell, hart und vor allem spannend für die zahlreichen Zuschauer. Zwar hatte Freiburg auch dank sehr guter Dreierquote bereits sieben Punkte vor (42:49), doch nach Korb von Denise Beliveau (44:49) verkürzte Pia Dietrich mit ihrem ersten Dreier zum 47:49, legte noch zwei Freiürfe nach (49:51) und alles war wieder offen.
Die große Zeit von Denise Beliveau kam zu Beginn des letzten Viertels. Sie erzielte das 54:53, bediente Lauren Oosdyke zum 56:54 und verwandelte im nächsten Angriff in der letzten Sekunde vor Ablauf der 24-Sekunden-Uhr einen Dreier zum 59:53. Als dann erneut Pia Dietrich per Dreier zum 64:58 traf, gaben die Eisvögel noch längst nicht auf. Sie kämpften, verkürzten nochmals (65:63) und glichen durch Simmons sogar noch aus (67:67), ehe Alyssa Karel nochmals im eins-gegen-eins gegen Bianca Simmons erfolgreich zum 69:67 und im nächsten Angriff nach Assist von Svenja Greunke zum 71:67-Endstand einnetzte.
Die Assist-Quote der Baskets spricht Bände. Insgesamt 23 Vorlagen, die zum direkten Korberfolg führten, gelangen in diesem Spiel. Dagegen standen aber auch 24 Ballverluste. „Wenn du die freien Würfe suchst, dann riskierst du auch mehr bei den Anspielen,“ war für Headcoach diese Relation klar.
Nach drei Siegen zum Auftakt der Rückrunde stehen die Rhein-Main Baskets auf dem 2. Platz der 1. Liga, sind damit ihrem Ziel „Erreichen der Play-offs“ um die „Deutsche“ schon sehr nahe. Team-Kapitänin Nelli Dietrich mahnt zur Vorsicht: „Was Play-offs wirklich bedeuten und wie bedeutungslos da die Platzierungen der Hauptrunde letztlich sein können, das wissen wir aus der Erfahrung der letzten Saison, als wir das Feld von hinten aufrollten.“
Es spielten für die Rhein-Main Baskets: Pia Dietrich (8, 2 Dreier, 6 Reb., 2 Ass.), Anna-Lisa Rexroth (5, 1 Dreier, 2 Reb., 3 Ass.), Nelli Dietrich (1, 2 Reb., 2 Ass., 2 Blocks), Denise Beliveau (13, 1 Dreier, 12 Reb., 7 Ass., 5 Steals, 1 Block), Svenja Greunke (15, 1 Dreier, 10 Reb., 3 Ass., 1 Block), Mara Greunke (1 Reb., 1 Block), Lauren Oosdyke (9, 3 Reb.), Alyssa Karel (20, 6 Reb., 6 Ass.).