Rhein-Main Baskets – BC Pharmaserv Marburg 48:50 (15:15, 6:11; 12:12, 15:12)
Der BC Pharmaserv Marburg hatte sich extra noch in der Woche vor diesem Derby verstärkt. Vom tschechischen Erstligisten SBS Ostrava kam Brittany Wilson, 25-jährige US-Amerikanerin. Doch mit 5 Minuten Spielzeit und zwei Punkten konnte sie noch keine Akzente setzen. Eher schon lag es wohl an dem enormen Druck, an den besseren deutschen Spielerinnen bei beiden Teams und vor allem an einer extrem aggressiven Verteidigung beider Teams, dass beide im Angriff nicht überzeugen konnten.
Noch am besten trat von den amerikanischen Ergänzungsspielerinnen die Ex-Langener Amerikanerin Cissy Pierce für Marburg auf, eröffnete den Korbreigen zu Beginn des 1. und des 2. Viertels, kam aufgrund ihrer Schnelligkeit immer wieder frei zum Wurf, konnte aber auch nicht wirklich überzeugen. Die Gäste Finja Schaake mit 14 Punkten und Birte Thimm mit double-double (10 Punkte, 10 Rebounds) waren die entscheidenden Spielerinnen für Marburg.
Bei den Baskets wechselten sich wenige überzeugende Ballstaffetten mit zahlreichen Ballverlusten ab. 19 Turnover (gegen 12 der Gäste) waren bei ansonsten ausgeglichenem Spiel einfach zu viele. So litt das 2. Viertel mit nur 6 Korbpunkten besonders unter der mangelndem Cleverness, gegen die starke Defense der Gäste ein kontrolliertes Spiel aufzubauen oder frei herausgespielte Würfe auch zu verwandeln (21 Prozent Trefferquote aus dem Feld sprechen Bände, am Ende waren es 28 Prozent).
Nach dem Seitenwechsel hätten die Gäste ihren knappen 21:26-Vorsprung ausbauen können, scheiterten aber jetzt ihrerseits immer wieder an der gut aufgestellten Rhein-Main-Defense. Ein bißchen trug wohl auch die großzügige Spielleitung durch die Schiedsrichter zu manchen verworfenen Bällen bei, aber dabei hatten sie eine klare Linie, über die sich niemand beklagen konnte.
So ging es bei 33:38 ins letzte Viertel. Und da gaben die Baskets noch einmal alles. Breannah Ranger warf die erste Führung (41:40) nach schönem Assist von Pia Dietrich. Nach Dreier von Birte Thimm hatte Francis Pieczynski ihre stärkste Phase. An ihr biss sich Lisa Koop die Zähne aus und ging in der 36. Minute mit fünf Fouls vom Feld. Nelli Dietrich und Svenja Greunke konnten auf 48:45 erhöhen, als noch eine Minute zu spielen war. Nach dem Marburger Anschlußtreffer (48:47) waren es noch 37 Sekunden, doch die reichten den Gästen zum Sieg, vor allem weil sie bei Einwurf für Rhein-Main alle Spielerinnen so gut verteidigten, dass es Nelli Dietrich nicht gelang, eine freie Mitspielerin anzuspielen. Und nach Anschlußtreffer von Tonisha Baker (48:48) wurde Finja Schaake zum Matchwinner mit einem tollen Rückwärts-Korbleger zum 48:50.
Riesenjubel bei den zahlreichen Marburger Fans, bittere Enttäuschung bei den Baskets-Anhängern ! So ging ein typisches Derby vor knapp 500 Zuschauern zu Ende. Es war der neunte Marburger Sieg in elf Derby´s seit 2009.
Es spielten für Rhein-Main Baskets: Nelli Dietrich (3, 7 Rebounds), Jazmine Redmon (3, 1 Dreier, 4 Reb., 4 Ass.), Anna-Lisa Rexroth (5, 3 Ass.), Anna-Lisa Delp, Svenja Greunke (14, 1 Dreier, 8 Reb., 2 Ass., 2 Blocks), Pia Dietrich (6, 2 Dreier, 3 Ass., 1 Block), Francis Pieczynski (11, 13 Reb., 2 Blocks), Breannah Ranger (6, 8 Reb.).