Rhein-Main Baskets – TSV Wasserburg 90:91 (21:22, 22:16; 22:23, 19:23; 6:7)
„Das war das beste Damen-Basketballspiel, das ich seit langem gesehen habe,“ sprach der Generalsekretär des Deutschen Basketball Bundes (DBB), Wolfgang Brenscheidt, beiden Teams dieses vierten Playoff-Spieles ein großes Kompliment aus. Der TSV Wasserburg siegte erst nach Verlängerung, musste lange Zeit um den Sieg zittern und feierte umso frenetischer den Meistertitel.
Die Georg-Sehring-Halle war ausverkauft, und die Fans, angetrieben vom Rhein-Main-Fanclub erlebten ein Basketball-Fest der besonderen Art. Eine unglaubliche Spannung lag über diesem Spiel, und die Fans sorgten für unglaubliche Stimmung in der Halle. Aber die junge Mannschaft der Gastgeber zeigten auch vor dieser erneut großen Kulisse keinerlei Nerven und ein starkes Spiel.
Die Gäste spielten diesmal mehr mit ihren deutschen Spielerinnen, und die Nationalspielerinnen Stina Barnert (12 Punkte, 4 Assists), Anne Breitreiner (18 Punkte) und Katarina Fikiel (17) überzeugten auf der ganzen Linie. Doch sie alle wären nichts gewesen ohne ihre an diesem Abend überragende US-Centerin Emma-Cannon. 38 Punkte, 13 Rebounds und 4 Assits hatte sie am Ende auf der Habenseite und machte damit vor allem den Unterschied aus, wenn auch nur einen kleinen Unterschied.
Für die Baskets starteten Denise Beliveau und Alyssa Karel erneut stark ins Spiel, zeigte Svenja Greunke von Beginn an Durchsetzungskraft am Korb. Mußte sie eine Pause machen, wurde sie von Francis Pieczynski nahtlos ersetzt. Zunehmend setzte sich auch Stephanie Wagner vor allem mit ihren Durchbrüchen zum Korb durch. Im Spielaufbau wechselten sich Nadine Ripper, Nelli Dietrich und Pia Dietrich ab, und auch Anna-Lisa Rexroth war wieder dabei, spielte trotz Achillessehnenentzündung.
Die 1. Halbzeit verlief total ausgeglichen, endet mit 43:38 für die Baskets. Auch in der 2. Hälfte lagen die Baskets immer knapp vorn, konnten sich aber nie wirklich absetzen. 63:57 führten sie in der 29. Minute und noch einmal mit sechs Punkten (82:76) in der 39. Minute. Doch immer wieder kamen die Gäste heran, glichen durch zwei Dreier von Breitreiner und Barnert zum 82:82 aus und auch die 84:82-Führung der Baskets glich Fikiel mit zwei Freiwürfen bis zum Schlusspfiff aus.
Auch in die Verlängerung gingen die Baskets in Führung mit Körben durch die an diesem Abend starke Regisseurin Nelli Dietrich (86:84) und Denise Beliveau (88:86). Steffi Wagner erzielte die letzte Führung (90:88). Als Emma Cannon dann sogar zwei Freiwürfe verwarf, sahen die begeisterten Rhein-Main-Fans ihr Team schon als Sieger, doch am Ende trafen Breitreiner und Fikiel per Freiwürfen zum knappen 91:90-Sieg für die Gäste, die damit ihren 3. Sieg in der „Best-of-Five“-Serie eingefahren hatten.
Nach dem Spiel hagelte es Komplimente für das junge Rhein-Main-Team von allen Seiten. Sie wurden bei der Überreichung der Silbermedaillen durch DBBL-Präsident Norbert Thimm von ihren Zuschauern frenetisch gefeiert, doch die Langener Zuschauer spendeten auch den Wasserburgerinnen den verdienten Applaus bei ihrer Ehrung als deutsche Basketball-Meister 2013.
Für die RMB spielten: Kristin Annawald, Denise Beliveau (20, 5 Reb., 2 Ass., 2 Steals), Pia Dietrich (2), Anna-Lisa Rexroth (6, 2 Dreier), Nelli Dietrich (9, 3 Reb., 2 Ass.), Francis Pieczynski (7, 7 Reb.), Svenja Greunke (13, 1 Dreier, 5 Reb., 2 Ass., 3 Steals), Alyssa Karel (20, 6 Reb., 1 Block), Nadine Ripper (2), Stephanie Wagner (11, 4 Reb.) und Freya Schmidt.
Bilder: von Jürgen Growe
Bilder von Lutz Janko und Thomas Hanna-Daoud