Rhein-Main Baskets – SG Weiterstadt 69:63 (12:17, 11:19; 23:11, 23:16)

Es begann besorgniserregend: Denn Centerin Francis Pieczynski und Jasmin Weyell fehlten und auch Nadine Ripper hatte erkennbar Kniebeschwerden. Nach zunächst ausgeglichenen ersten fünf Minuten (6:5) hatte es mehr und mehr den Anschein, also ob sich das Baskets-Team heute seinem Schicksal ergeben wollte. Die Baskets trafen nichts: 26 Prozent aus dem Feld, 57 Prozent von der Freiwurflinie und 1 von 3 Dreiern). Zusätzlich holten die Weiterstädterinnen in der ersten Halbzeit aufgrund ihrer deutlichen Größenvorteile 13 Rebounds mehr. Sie beherrschten das Spiel am Korb deutlich. So wurde es bis zum Seitenwechsel noch schlimmer. Bis auf 36:21 nach Dreiern der souverän aufspielenden Ana Kammer und Co. zogen die Gäste davon.
Da halfen auch die Auszeit-Ansprachen von Coach Peter Kortmann wenig. Allzu langsam agierten seine Baskets in der Defense und ließen die Gäste immer wieder frei zum Wurf kommen.

Kortmann dazu nach dem Spiel: „In der Halbzeitpause habe ich die Mannschaft daran erinnert, dass wir so ein Spiel nur noch mit Emotion drehen können. Intensiv verteidigen, weil wir das brauchen, um vorn schnelle Angriffe vorzutragen. Und vor allem Emotionen zeigen.“
Das wirkte auch auf die Zuschauer, die nach dem Seitenwechsel deutlich hörbar auf der Rhein-Main-Seite standen. Und nachdem Pia Dietrich plötzlich mit Dreiern und Schnelldurchbrüchen zum Korb erfolgreich war, ließ sich der begeisterte Senior Bodo Tadewald aus Hofheim zu der Aussage verleiten: „Match-Winner heute wird Pia Dietrich.“
Aber bis dahin dauerte es noch lange! Die Team-Kapitänin und ihr Team waren auf einmal nicht mehr wieder zu erkennen. Sie kämpften um jeden Ball. Nelli Dietrich mußte das mit einer dicken Beule an der Stirn bezahlen. Anja Stupar hielt das sogar 40 Spielminuten durch und überragte bei Rebounds (12). So wechselte erstmals die Führung zum 43:42 in der 28. Minute. Nelli Dietrich hatte zwei Freiwürfe versenkt. Und alle Baskets waren jetzt nicht mehr zu bremsen. Dennoch führten die Gäste nach Körben der spielerisch überragenden Ana Kammer (20 Punkte am Ende), Christina Krick (14) und der körperlich dominanten Amerikanerin Lapszynski (11 Punkte, 10 Rebounds) schnell wieder mit 46:53 (32.).
Doch die bessere Schlussspurt-Kondition hatten jetzt die Dietrich-Sisters, „Eli“ Dzirma, Monika Wotzlaw, Verena Wilmes, Anna Schlaefcke und immer wieder Anja Stupar. Sie drehten das Spiel erneut in der 38. Minute zum 61:60 dank eines Dreiers von Nelli Dietrich – und gaben es dann auch nicht mehr aus der Hand. Da nutzten den Gästen am Ende auch die „taktischen“ Fouls nichts mehr. Pia Dietrich verwandelte die notwendigen Freiwürfe zum 69:63-Sieg und ließ sich mit ihrem Team von den längst stehenden Zuschauern mit standing ovation feiern.
Es spielten für die Baskets: Pia Dietrich (23, 2 Dreier, 2 Ass., 2 Steals), Nelli Dietrich (11, 1 Dreier, 5 Reb., 2 Ass., 3 Steals), Anja Stupar (12, 1 Dreier, 12 Reb., 3 Ass. 2 Steals), Monika Wotzlaw 5, 1 Dreier), Nadine Ripper, Elisabeth Dzirma (13,7 Reb., 3 Steals, 2 Blocks), Anna Schlaefcke (3, 1 Dreier), Verena Wilmes (2, 2 Ass.), Miriam Lincoln, Jule Seegräber (n.e.).

Am nächsten Donerstag um 20.00 Uhr erwarten die Rhein-Main Baskets den USC Freiburg aus der 1. Bundesliag zum Pokal-Schlager in Langen.