„Am Freitag Matchballabwehr in Langen“  TSV 1880 Wasserburg – Rhein-Main Baskets 88:75 (22:25, 24:19, 21:15, 21:16)

Zum dritten Spiel in der Best-Of-Five Serie um die Deutsche Meisterschaft der 1. DBBL musste die Überraschungsmannschaft der Saison: die Rhein-Main Baskets beim Titelfavoriten in Wasserburg antreten. Dabei unterlagen die Hessinnen nach sehr starker erster Hälfte mit 88:75. Somit gilt es für die RMB, am kommenden Freitag in der Langener Georg-Sehring Halle den ersten Wasserburger Matchball abzuwehren und ein fünftes Entscheidungsspiel zu erzwingen.

Die Rhein-Main Baskets legten von Beginn an ein hohes Tempo vor und starteten furios. Den gewonnenen Sprungball gegen die überragende Emma Cannon konnte Svenja Greunke gleich zu ersten Punkten verwerten. Auch Nadine Ripper zeigte sich gleich zu Beginn wieder sehr treffsicher aus der Distanz. Bei zahlreichen schnellen Angriffsaktionen und gutem Teamplay setzten auch Denise Beliveau und die erneut mit hoher Trefferquote spielende Alyssa Karel erste Akzente. In der Anfangsphase hatten die Wasserburgerinnen große Probleme mit der ständig wechselnden Verteidigung der RMB. Nach nur 5 Minuten lagen die Gäste aus Hessen bereits mit 9 Punkten in Führung und zwangen den Heimtrainer Bastian Wernthaler zu einer ersten Auszeit, um seine Mannschaft wachzurütteln.

Aber auch neben dem Spielfeld gaben die zahlreichen mitgereisten Fans aus dem Rhein-Main Gebiet unüberhörbar den Ton an. In der Folge fand Wasserburg immer besser ins Spiel und glich durch einen 9:0 Lauf zwischenzeitlich aus. Auffälligste Spielerinnen auf Seiten des TSV waren in dieser Phase Emma Cannon und die ausgerechnet jetzt wiedererstarkende Anne Breitreiner. Durch sehr schöne Aktionen und Assist von Aufbauspielerin Nelli Dietrich zu Centerin Francis Pieczynski übernahmen die Baskets erneut die Führung. Durch einen schwierigen Wurf aus großer Bedrängnis konnte Alyssa Karel mit der Sirene dann noch zum 25:22 Viertelergebnis aus Sicht der RMB einnetzen.

Bilder WBG 8.5.2013 Support U15 1Im zweiten Viertel konnten sich die Damen der Spielgemeinschaft aus Hofheim und Langen erneut auf sieben Punkte absetzen. Erst ab der 15. Minute gelang es den Wasserburgerinnen jetzt angetrieben von Katharina Fikiel, die innerhalb von nur 2 Minuten 4 von 4 Würfen in Folge versenkte, das Spiel zu drehen. Von jetzt an liefen die RMB immer einem kleinen Rückstand hinterher. Neben Karel und Beliveau waren es in dieser Phase aber vor allem Nelli Dietrich und Francis Pieczynski, die durch wichtige Punkte den Anschluss immer wieder herstellen konnten. In die Kabinen ging es bei einem knappen 46:44 Vorsprung für die Heimmannschaft. Die erste Hälfte war geprägt von einer hohen Trefferquote auf beiden Seiten, aber einer deutlichen Reboundüberlegenheit des TSV in Person von Emma Cannon.

Zu Beginn des dritten Viertels konnte Svenja Greunke mit einem Dreier noch auf einen Zähler verkürzen, ehe ein 7:0 der Wasserburgerinnen für die bis dahin höchste Führung der Heimmannschaft sorgte. Unermüdlich kämpften die Baskets weiter in der Verteidigung und sorgten im Angriff immer wieder für wichtige Punkte um dranzubleiben. Stephanie Wagner sorgte immer wieder für Unruhe in der gegnerischen Verteidigung und verhalf so entscheidend ihren Mitspielerinnen zu guten Wurfpositionen. Im Aufbau konnte Pia Dietrich ihre Schwester Nelli entlasten, die sich heute auch immer öfter mit Zug zum Korb präsentierte. Insbesondere auf Grund der weiterhin hohen Trefferquoten von Cannon, Breitreiner und Fikiel konnten die Damen des TSV 1880 Wasserburg aber ihre Führung allmählich weiter ausbauen. Beim Zwischenstand von 67:59 ging es in die letzte Viertelpause.

Die Baskets gaben die Partie noch lange nicht verloren. Durch einen schönen Dreier von Stephanie Wagner und erfolgreichen Nahdistanzwurf von Svenja Greunke nach Offensivrebound kamen die Baskets in der 35. Spielminute noch einmal bis auf 5 Punkte heran. Es folgte eine vorentscheidende Schwächephase der Baskets, in der Fehlwürfe und Ballverluste zu einem 7:0 Lauf für Wasserburg führten. Somit konnte der Favorit auf bis zu 12 Punkte davonziehen. Svenja Greunke und Alyssa Karel konterten noch einmal erfolgreich durch Dreierwürfe und Anne Breitreiner vergab unerwartet zwei Freiwürfe für den TSV. Noch ein erfolgreicher Freiwurf von Svenja Greunke und ein 2er von Stephanie Wagner: da waren die RMB 2 Minuten vor dem Ende beim 80:75 wieder in Schlagdistanz und zwangen Bastian Wernthaler zu einer Auszeit. In den letzten beiden Minuten verließ das Wurfglück die Damen aus Rhein-Main. Sie waren nun gezwungen taktisch zu foulen, um Wasserburg an die Linie zu bringen. Diese Möglichkeiten nutzten die Damen aus Bayern eiskalt und stellten den verdienten aber in dieser Höhe etwas schmeichelhaften Endstand von 88:75 her. Somit ging auch im dritten Spiel der Finalserie die Heimmannschaft als Sieger vom Platz.

Direkt nach dem Spiel haben die Mannschaft und der Trainer Steffen Brockmann den Blick aber schon wieder nach vorn gerichtet. „Wir haben gegen einen starken Gegner zwar gutBilder WBG 8.5.2013 Fans Trommler gespielt, aber uns leider 2-3 Fehler in der Verteidigung erlaubt. Dadurch haben wir zu offene Würfe der starken Werferinnen aus Wasserburg zugelassen“, so die erste Analyse von RMB-Coach Steffen Brockmann. Die Rhein-Main Baskets haben sich bisher teuer verkauft und alle Spiele auf Augenhöhe bestritten. Ein klarer Favorit ist in der Finalserie trotz der so ungleichen Vorzeichen der beiden Mannschaften nicht auszumachen. Natürlich haben die Wasserburgerinnen nun den ersten Matchball. Aber wer die Rhein-Main Baskets kennt, weiß auch, dass die Antwort der Mannschaft am kommenden Freitag um 19:30 Uhr in der Langener Georg-Sehring-Halle gegeben wird. Und da wird man sicher nicht den Meister küren wollen, sondern mit einem Sieg vor dem frenetisch anfeuernden heimischen Publikum die Entscheidung auf ein folgendes fünftes Spiel vertagen. Ausgang offen…

Für die RMB spielten:

Denise Beliveau (16 Punkte, 3 Rebounds, 1 Dreier, 1 Assist), Alyssa Karel (19 P., 6 Reb., 1 Dr., 6 Ass.), Pia Dietrich (1 Ass.), Anna-Lisa Rexroth (dnp), Nelli Dietrich (7 P., 1 Dr., 4 Ass.), Nadine Ripper (9 P., 2 Reb., 2 Dr., 1 Ass.), Francis Pieczynski (4 P., 5 Reb., 1 Ass.), Svenja Greunke (11 P., 6 Reb., 2 Dr., 2 Ass.), Freya Schmidt (dnp), Kristin Annawald (dnp), Stephanie Wagner (9 P., 2 Reb., 1 Dr., 2 Ass.)