31.12.2015 Als die Verantwortlichen der Rhein-Main Baskets sich im Sommer dieses Jahres dazu entschieden, ihre Damen-Mannschaft aus der Bundesliga zurückzuziehen, war das Ende einer erfolgreichen Ära gekommen.
„Wir wussten das von Anfang an“, sagt Silke Dietrich als Präsidentin der Baskets auch Monate nach diesem schweren Schritt. Angefangen bei Stephanie Wagner über Francis Pieczynski, Anna-Lisa Rexroth, Nadine Ripper bis hin zu den letzten Abgängen von Nelli Dietrich und Svenja Greunke brach der Spielgemeinschaft aus Langen und Hofheim das Gerüst für eine erstligataugliche Mannschaft weg.
Neuanfang
„Wir haben das von Beginn an ohne Druck so kommuniziert, dass der 88er-, 89er- und 90er-Jahrgang aus studienbedingten, beruflichen oder privaten Gründen irgendwann einmal auseinandergehen wird. Immerhin sind die Mädels alle im ähnlichen Alter“, erklärt Dietrich.
Deswegen formte der Vorstand des Vereins um Dietrichs Tochter Pia und viele junge Talente aus Langen, Hofheim und dem Rhein-Main-Gebiet aus zwei Bundesliga-Teams eine neue Mannschaft, die in der 2. Bundesliga Süd Fuß fassen sollte. Dort hatte in der vorherigen Spielzeit die Zweite Mannschaft gespielt.
Mit Peter Kortmann, der laut der Präsidentin als hauptamtlicher Jugendtrainer und Coach der Rhein-Main Baskets einen „sehr guten Job“ macht, steht der Verein, der vor zehn Jahren extra für die bereits erwähnten Talente aus den Turnvereinen in Langen und Hofheim gegründet worden war, im Mittelfeld der Zweitliga-Tabelle. „Wir sind zwar noch nicht ganz sicher, aber auf einem guten Weg“, resümiert Dietrich. Die Präsidentin war und ist immer eine Freundin von ehrlichen und konsequenten Worten und erklärt zur aktuellen Situation: „Die Mädels, die wir derzeit im Team haben, sind toll und sehr fleißig. Trotzdem ist klar, dass es nicht so ist wie bei unserem Goldenen Jahrgang damals. Da muss noch mehr kommen.“
Chance für die Jugend
Eine Monika Wotzlaw, die genau wie Julin Sonntag schon im Fokus ihrer Junioren-Nationaltrainer steht, spielt in der Zweiten Liga zwar gut mit, „die Mädels von früher waren in den Junioren-Nationalmannschaften aber alle Leistungsträger“, gibt Dietrich zu bedenken. Deswegen könne es in naher Zukunft nur darum gehen, so schnell wie möglich die Klasse zu halten. Spielerinnen wie die Amerikanerin Chelsea Small, Anja Stupar und auch Smalls Freundin Travecia Franklin, die die letzten Spiele vor der Winterpause bestritt und laut Dietrich nach der kurzen Winterpause durchaus wieder kommen könnte, sollen den Klassenverbleib 2015/16 so schnell wie möglich in trockene Tücher bringen. „Nur dann können wir den ,Kleinen’ noch mehr Einsatzzeit geben, uns weiterentwickeln und vernünftig planen“, wünscht sich Silke Dietrich für das kommende Jahr 2016.
Im Übrigen erklärt die Präsidentin, dass sie – langfristig betrachtet – nicht mehr unbedingt an ihrem Amt hängt. „Ich bin wieder voll berufstätig und möchte den Job bei den Baskets mit Mitte 50 nicht ewig machen. Wenn sich jemand hervortut, bin ich die Letzte, die an ihrem Stuhl klebt.“ Wie die Geschehnisse im sportlichen Bereich müsste man aber auch die Entscheidungen in der Management-Ebene „einfach mal abwarten“.
(awo)