Rhein-Main Baskets – USC Freiburg Eisvögel 67:69 (24:13, 12:7; 16:21, 15:28)

Es war vor vier Jahren, als am 24. Oktober 2010 in Freiburg Cissy Pierce die Eisvögel mit einem buzzer-beater schockte. Mit ihrem Dreier siegten die Baskets nach langem Rückstand überraschend mit 74:73. Umgekehrt war es am 11. Oktober 2014 in Langen. Diesmal hieß die Heldin des Abends Soana Lucet. Noch 0,7 Sekunden waren zu spielen, die Rhein-Main Baskets führten mit 67:66. Dann bekam die Französin den Ball nach Einwurf hinter der Dreierlinie und verwandelte den Dreier zum 67:69 für die Gäste.

Jetzt wissen Team und Fans aus Freiburg und aus Hofheim/Langen, wie weh das tun kann, wenn auf diese Weise ein sicher geglaubter Sieg noch vergeben wird. Besonders schmerzlich muss es für Baskets-Kapitänin Nelli Dietrich gewesen sein. Sie wurde vor dem Spiel und einen Tag vor ihrem 25. Geburtstag vom TV Langen für 500 TVL/RMB-Spiele geehrt. Ein Präsentkorb sollte auch die Geburtstagsfeier verschönern. „Von dem Schock muss ich mich erst mal erholen,“ war ihr nahezu tonloser Kommentar nach dem Spiel.

Erstmals war die neue Center-Verstärkung Breannah Ranger dabei, letztmals spielte Simone Deloach mit und erstmals zeigte Jazmine Redmon mit erfolgreichen Korblegern, wie beherzt sie auftreten kann.

Der Spielfilm ist schnell erzählt bis zur 37. Minute, als die bis dahin überlegenen Baskets noch mit 64:53 führten. Kurz nach der Halbzeit (36:20) hatten sie sogar ein 18 Punkte-Polster (42:24), schienen den Sieg nur noch sichern zu müssen. Doch die bis dahin sieglosen Gäste konnten schließlich nicht ewig so grottenschlecht werfen wie in der ersten Halbzeit (27 Prozent aus dem Feld, 0 Dreier). Während die Rhein-Main Baskets im 3. Viertel die Zahl ihrer Ballverluste erheblich steigerten, den Gästen damit auch Fastbreakchancen eröffneten, arbeiteten die sich beharrlich aus dem Tal heraus, trafen ihre ersten Dreier durch Juliane Hodapp und Bobbi Knudsen, die zwischen Minute 37 und 39 gemeinsam mit sicheren Freiwürfen von Lucet bis auf 64:62 verkürzte. Und in der letzten Minute drehten die Gäste erstmals das Spiel zum 65:66.

Die Baskets hingegen spielten munter weiter, zu munter; denn immer wieder unterliefen Fehler im Angriff, und zuletzt fielen auch ihre Freiwürfe nicht mehr in den Korb mit Ausnahme der beiden letzten Freiwürfe von Anna-Lisa Rexroth zum 67:66 vier Sekunden vor Schluss. Das hätte dann noch der Sieg sein können. Beim vorletzten Angriff der Gäste erzwangen die Baskets einen Sprungball. Diesmal war Freiburg dafür mit Einwurf dran. Und ein Basketballspiel ist eben auch 0,7 Sekunden vor dem Schlußpfiff noch nicht beendet – siehe oben !!!

Coach Thomas Dröll konnte nach dem Spiel seine Enttäuschung nicht verbergen: „Verdammt noch mal – nach so einer ersten Hälfte mussten wir das Tempo drosseln, uns noch mehr auf die Defense konzentrieren. Wir werden am Montag intensiv nacharbeiten müssen, aber Worte helfen da auch nicht.“

Es spielten für Rhein-Main Baskets: Nelli Dietrich (5, 2 Rebounds, 1 Block), Jazmine Redmon (18, 7 Reb., 3 Ass., 2 Steals, 1 Block), Anna-Lisa Rexroth (9, 2 Dreier, 4 Reb.), Simone Deloach (6, 2 Reb.), Svenja Greunke (12, 10 Reb.), Pia Dietrich (8, 3 Ass.), Francis Pieczynski (6, 4 Reb. 3 Blocks), Breannah Ranger (4, 4 Reb., 3 Steals).

In der 2. Runde des DBBL-Pokals reisen die Baskets am 21. Oktober zum 2.-Ligisten, den Towers Speyer. In der 1. Runde hatten die Erstligisten ein Freilos.