Mit dem Saisonausgang könne die Rhein-Main Baskets zufrieden sein. Und das sind sie auch, wie Vorstandsmitglied Rainer Greunke bei einer kleinen Abschlussfeier verriet. „Am Anfang der Saison gestaltete sich die Trainersuche als schwierig. Und am Ende der Saison hätten wir uns gewünscht, dass Steffen eher zugesagt hätte,“ zeigte der erfahrene Schatzmeister der Baskets nur einen Aspekt auf.
Hinzu kamen sicher die Verletzungssorgen, die die Baskets mit Beginn der Rückrunde heimsuchten, die auch eine kontinuierliche Teambildung erheblich erschwerten, zumal auch die Auswahl der Amerikanerinnen vor der Saison nicht die glücklichste war. Zwei Centerinnen wurden vorzeitig ausgewechselt, die eine wegen Knieproblemen und die andere, weil sie die Erwartungen der Baskets nicht erfüllte. Einzig Jazmine Redmon machte erwies sich als die erwartete Kämpferin und kam auch in allen Spielen zum Einsatz. Alexandra Chili machte in ihren wenigen Einsätzen für die RMB I stets einen guten Eindruck, war aber nun einmal von vornherein für RMB II „geblockt“.
Das Konzept, den deutschen Spielerinnen im Team mehr Vertrauen zu schenken, ging auf; denn immer wieder waren sie es, die sich als Leistungsträgerinnen entpuppten. Svenja Greunke erzielte bis zu ihrer Verletzung mehr als 15 Punkte pro Spiel und war der gefürchtete Turm unter den Körben (8 Rebounds pro Spiel). Doch sie fehlte in der kompletten Rückrunde aufgrund eines Ermüdungsbruches im Fuß. Francis Pieczynski war mehr als nur Lückenfüller, spielte ihre stärkste Saison als Centerin der Baskets (7,5 Punkte, 6 Rebounds und in jedem Spiel mindestens ein geblockter Wurf der Gegnerin). Doch die erst zur Rückrunde nachverpflichtete Jennie Rintala, die dritte Amerikanerin für die große Position, schied bereits nach sieben Spielen mit einem Kreuzbandriss aus (bis dahin 12 Punkte und 2 Blocks pro Spiel).
Dennoch gab es immer wieder gute Spiele, fehlte oft nur im letzten Viertel die Kraft, um selbst nach guten Führungen den Sack zuzumachen bzw. noch dagegenhalten zu können. Das änderte sich schlagartig, nachdem Ex-Trainer Steffen Brockmann wieder dabei war. Die Kurve der Kondition stieg kontinuierlich an, und das weiterhin zahlenmäßig dezimierte Team gewann am Ende alle wichtigen Spiele um den Klassenerhalt. Platz 9 und obendrein noch der 2. Platz im DBBL-Pokal waren der verdiente Lohn für einen engagierten Endspurt.
Herausragend fand Katie Yohn ins Team, erzielte 14,8 Punkte pro Spiel bei einer Dreierquote von 45 Prozent. Kontinuierlich zuverlässig spielte Jazmine Redmon in Offense (11 Punkte, 2,4 Assists pro Spiel) und Defense. Ihr gleich kam mit zunehmender Saison und trotz erheblicher Belastung als Lehramtsreferendarin Anna-Lisa Rexroth (8,4 Punkte pro Spiel), aber auch Nelli Dietrich als verlässliche Spielgestalterin (5,2 Punkte, 2,6 Assists pro Spiel) und Pia Dietrich (6,5 Punkte pro Spiel) sowie auch Alexandra Chili (10,6 Punkte in ihren fünf Spielen). Wichtige Spielerinnen waren auch die Centerinnen Anna-Lisa Delp und Mara Greunke sowie Nadine Ripper, die auch zusätzlich mit RMB II den 10. Platz in der 2. Bundesliga sichern konnten.
„Nach der Saison ist vor der Saison“, sagt man im Sport. Das gilt auch für das großartige Projekt der Förderung des Leistungs-Damen-Basketballs. Soviel steht schon fest: Die Lizenzanträge für beide Damen-Bundesligen sind rechtzeitig gestellt worden, da einzelne Sponsorenzusagen bereits auch vorliegen.
Silke Dietrich verrät darüber: „Wir suchen weitere Sponsoren, basteln an einem konkurrenzfähigen Team und müssen natürlich die Trainerposition neu besetzen. Steffen Brockmanns Engagement ist mit dem letzten Saisonspiel beendet, das war von Vornherein klar.“