Artikel aus der Langener Zeitung vom 11. Oktober 2019; Autor Jörn Polzin
Mental angeschlagen ins Saarland
Thorsten Schulz muss sich ein bisschen vorkommen wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. In der vergangenen Saison belegten seine Rhein-Main Baskets abgeschlagen den letzten Tabellenplatz in der 2. Basketball-Bundesliga. Und auch in der noch jungen neuen Runde sieht es aktuell nicht besser aus.
Nach zwei deutlichen Niederlagen zieren die Baskets das Tabellenende. Auch bei der Suche nach den Gründen für den Negativlauf bietet sich dem Trainer ein ähnliches Bild. „Wir sind zu ängstlich und mental in einer schlechten Verfassung“, sagt Schulz. Andererseits, betont er, sei die Stimmung innerhalb der Mannschaft gut. „Keine macht Theater, alle halten zusammen.“
Doch wie die Trendwende einleiten? Auch da gibt es für Schulz nur einen Weg: „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis.“ Ohne Sieg kein Selbstvertrauen, ohne Selbstvertrauen kein Sieg. Die Baskets befinden sich in einem Teufelskreis, aus dem sie am liebsten am Samstag ausbrechen würden, wenn sie um 18 Uhr bei der SG Saarlouis Roden/Dillingen antreten.
„Jetzt können wir zeigen, wohin die Reise geht“, sagt Schulz vor dem Duell mit dem Aufsteiger, der erst eine Partie absolviert hat. Da gab es eine 64:67-Niederlage bei der SG Weiterstadt. Zum Saisonauftakt waren die Saarländerinnen spielfrei. „Saarlouis ist ein Aufsteiger in einer guten Verfassung. Im Vergleich zu unseren bisherigen Gegnern Würzburg und München sind sie aber deutlich schwächer einzuschätzen“, meint der Baskets-Trainer.
Blöd nur, dass ausgerechnet in dieser Situation eine weitere Option wegbricht. Denn der Wechsel von Jamie Hutchenson verzögert sich. Eigentlich hatte Schulz schon zu Beginn der Woche mit der Ankunft der Kanadierin gerechnet. Doch das Visum liegt noch nicht vor. Wie schon bei Hutchensons Landsfrau Maddie Torresin macht den Baskets also die Bürokratie einen Strich durch die Rechnung. Schulz trägt es mit Fassung, will sich nur auf die Spielerinnen konzentrieren, die am Samstag zur Verfügung stehen. „Alle müssen in sich gehen und zeigen, wie sehr sie 2. Liga spielen wollen. Verstecken bringt nichts.“