Das Endergebnis ist aus Sicht der Keltenerinen sicher in Ordnung, hat man doch das ganze Spiel über immer in Führung gelegen und ist daher nicht zu Unrecht der Klassenprimus.

Aus Sicht des Autors sind aber die Sorgenfalten bei Coach Kortmann aus Keltern sichern größer als die von Coach Jochen Bender.

Das Spiel der RMB II war phasenweise mit dem der Damen aus Keltern, trotz des enormen Abstands (zumindest auf dem Papier) auf Augenhöhe. Bedenkt man noch den aktuellen Krankenstand der RMB II: Anna Lisa Delp war die gesamte Woche grippebedingt nicht im Training, Mara Greunke spielte mit Fieber, Verena Wilmes spielte mit gezerrter Sehne im linken Arm und Alica Köhler konnte aufgrund einer tiefen Schnittwunde im Daumen der linken Hand nicht eingesetzt werden – dann ist der Spielverlauf mehr als bemerkenswert.

Nun zum Inhalt: Das Spiel begann schnell und mit hohem Tempo, beide Mannschaften wollten sich gleich von Beginn an nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Dementsprechend ausgeglichen endete auch das erste Viertel mit 18:20 aus Sicht der RMB II.Dem aktuellen Krankenstand geschuldet, konnte sich Keltern im zweiten Viertel etwas absetzen und mit vielen schnellen Punkten den Abstand auf teilweise bis zu 20 Punkten ausbauen. Insbesondere Mara Greunke und Anna Lisa Delp merkte man in dieser Phase des Spiels deren grippebedingtes Handicap an, waren ihre Gegnerinnen doch oft etwas schneller und flexibler auf den Beinen.

Aufgegeben wurden dennoch zu keinem Zeitpunkt des Spiels, den allen voran Anna Schlaefke, Verena Wilmes und Nadine Ripper sorgten immer wieder auch für Punkte der RMB II und hielten das Team im Spiel. Gewohnt treffsicher tat Alexandra Chili ihr Übriges und Verena Bachler führte das Team geschickt im Spielaufbau.

Dennoch musste man zur Halbzeit einige Federn lassen und das Team der RMB II ging mit einem Halbzeitergebnis von 47:30 für Keltern in die Pause.

Die Halbzeitpause nutzten die Damen der RMB II vor allem zur Regeneration, hatte doch der geneigte Zuschauer gar den Eindruck, das Team wolle gar nicht mehr aus der Kabine kommen. Lediglich die letzte Minute der Halbzeitpause wurde noch genutzt, sich etwas mit dem roten Rund wieder vertraut zu machen.

Diese „Taktik“ ging auf, denn nun legten die Damen der RMB II los und boten den Keltenerinnen über weite Strecken mehr als Paroli. Gute Kombinationen auf dem Weg zum Korb, treffsichere Distanzschüsse von Alexandra Chili und Nadine Ripper und Anna Lisa Delp, die mit neuer Kraft den gegnerischen Centerinnen ein ums andere Mal unlösbare Aufgaben in Angriff und Verteidigung stellte, führten zu lautstarken Ansprachen auf der gegnerischen Trainerbank.

Mit guten Aktionen und viel Energie schaffte man ein tolles Zwischenergebnis und konnte dieses Viertel sogar mit 24:20 aus Sicht der RMB II gewinnen.

Das diese Energieleistung bei dem vorherrschenden Krankenstand nicht bis zum Ende hin durchgehalten werden konnte, war klar. Das vierte Viertel begann zwar genauso intensiv und erfolgreich, wie das dritte geendet hatte, jedoch war zwei Minuten vor Ende der Partie dann doch bei allen Kämpferinnen der RMB II endgültig die Luft raus.

Anna Lisa Delp musste nach einigen doch fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen und nach einer, für beiden Seiten insgesamt schwachen Leistung der beiden Unparteiischen, mit dem fünften Foul vom Feld.

Dadurch bekamen nun die Centerinnen aus Keltern etwas Platz und konnten ihrem Coach zeigen, wie guten man Basketball spielen kann, wenn die Gegenspielerin dabei auf der Bank sitzen muss. Dadurch wurden noch einige schnelle und einfache Körbe auf Seiten Grüner Stern Keltern erziehlt und das Spiel ging letztlich mit 90:67 für Keltern zu Ende.

Coach Jochen Bender nach dem Spiel: „Das Spiel war intensiv und mit dem hohen Krankheitsstand meiner Mannschaft hätte ich nicht gedacht, dass wir uns dennoch der Art gut aus der Affäre ziehen. Ich kann alle Spielerinnen nur ausdrücklich loben.“

 

Für RMB II spielten: Verena Bachler (5 Punkte, 3 Rebounds), Alexandra Chili (24 Punkte, dabei 4/9 Dreier, 5 Rebounds, 1 Assist, 1 Steal), Anna Lisa Delp (16 Punkte, 4 Rebounds, 1 Steal), Mara Greunke (3 Punkte, 4 Rebounds), Alica Köhler, Nadine Ripper (7 Punkte, dabei 2/3 Dreier, 1 Rebound), Anna Schlaefke (7 Punkte, dabei 1/2 Dreier, 1 Rebound) und Verena Wilmes (5 Punkte, 4 Rebounds)