Am Donnerstag morgen um 6.39 Uhr bestiegen die beiden Langenerinnen Steffi Wagner und Pia Dietrich den Zug in Langen, umsteigen in Frankfurt und Hannover, Ankunft in Berlin am Mittag und weiter ins Trainingslager der Nationalmannschaften nach Kienbaum bei Berlin.

Dort beginnen für beide noch am Nachmittag die Lehrgänge der Damen-Nationalmannschaft (Steffi) und der U20-Damen (Pia). Die Damen bereiten sich auf die Vorqualifikation zur Europameisterschaft 2015 vor, wo sie vom 7.-9. Juni in Israel gegen die Gastgeber (7.6.), Portugal (8.6.) und Mazedonien (9.6.) spielen werden. Die U20-Damen treffen sich zum ersten Vorbereitungs-Lehrgang für die Europameisterschaft 2013 (4.-14. Juli in der Türkei).

Von den fünf für die Kader nominierten Rhein-Main Baskets sind zunächst nur die beiden Genannten dabei. Svenja Greunke und Anna-Lisa Rexroth (beide A-Kader) müssen zunächst ihre Verletzungen auskurieren, Svenja vor allem ihren bei einem Nationalmannschaftslehrgang

vor einem Jahr verletzten Fuß schonen und behandeln lassen, Anna-Lisa ihre entzündete Achillessehne vom SMI Frankfurt und von den Physiotherapeuten des Olympiastützpunktes behandeln lassen. Kristin Annawald (U20-Kader) hat nach der hohen Belastung durch die Playoffs eine Sehnenentzündung am Fuß, muss sich noch schonen, möchte aber an den nächsten Lehrgängen unbedingt teilnehmen.

Foto: Steffi Wagner und Pia Dietrich bei der Abfahrt in Langen am Donnerstag in aller Frühe Beide zum Lehrgang anreisenden Baskets-Spielerinnen hatten auf der Fahrt im Zug genug Zeit für ein kleines Interview:

Steffi, wie hast du dich erholt von den Strapazen der deutschen Meisterschaft ?

Antwort: Vor allem habe ich in den letzten Tagen relaxt, physisch und mental entspannt. Das hat gut getan. Heute Nachmittag im Traning werde ich sehen, ob es gereicht hat, wieder aufzutanken.

Frage: Du bist im 6. Semester Deines Wirtschaftsingenieur-Studiums an der Uni Darmstadt. Wie vereinbarst Du das alles mit dem Studium ?

Antwort: Klausuren muss ich erst Ende Juni und dann in den Sommermonaten bis September schreiben, lernen kann ich überall. Und dann habe ich zwei Urlaubssemester. So kann ich Basketball und Studium gut koordinieren.

Frage: Was erwartest Du jetzt mit der Nationalmannschaft ?

Antwort: Wir haben sehr viele neue jüngere Spielerinnen. Da sehe ich eher einen langfristigen Neuaufbau. Und die EM-Qualifikation, in der es wirklich ernst wird, kommt ja erst im Sommer 2014. So müssen wir dieses Vorturnier einfach spielen und zusammenfinden.

Frage: Du bist selbst noch jung, gerade mal 22. Erwartest Du als deutsche Vizemeisterin jetzt womöglich schon Führungsaufgaben im Team ?

Antwort: Ich möchte vor allem jetzt mehr Spielzeit als in den letzten beiden Jahren erkämpfen und zeigen, dass ich dem Team wirklich helfen kann. Alles weitere wird sich finden.

Pia, Du steckst noch mitten im Abi. Andere sind da am Büffeln. Wie bekommst Du das alles zusammen ?

Antwort: In ca. 3 Wochen habe ich noch mündliche Prüfung in Ethik und Deutsch, muss dann den Stoff der letzten beiden Jahre präsent haben. Mein Lernzeug habe ich dabei und lerne auch in den Pausen im Lehrgang. Und mit dem Bundestrainer habe ich abgesprochen, dass die Abi-Termine natürlich Vorrang haben. Aber bis jetzt hat alles ganz gut geklappt.

Frage: Du hattest in der letzten Woche Leichtathletikprüfung. Wie lief das denn ?

Antwort: Beim Speerwurf habe ich über 22 Meter rausgehauen, hatte ja auch vorher mit einem vielfachen deutschen Meister dafür trainiert. Insgesamt habe ich beim Sportabi gut abgeschnitten. (Anmerkung: Peter Blank, deutscher Spitzenspeerwerfer der 90-er Jahre ist Athletik-Trainer im BTI LangenRheinMain)

Frage: wie fit fühlst Du Dich jetzt für den Lehrgang und die Länderspiele ?

Antwort: Eigentlich war ich ganz schön geschafft und müde, habe mich aber gut erholt in den letzten Tagen. Wie es im Lehrgang geht, wird man sehen. Wir sind ja 20 Spielerinnen und ich eine der jüngsten. Am Sonntag wird der Kader auf 16 und für die Reise nach Tschechien in der nächsten Woche noch mal auf 14 Spielerinnen reduziert. Ich werde dann schaun, wie es läuft.