TuS Bad Aibling Fireballs – Rhein-Main Baskets 67:82 (12:23, 17:20; 15:18, 23:21)
Schon vor diesem letzten Saisonspiel war für beide Teams alles entschieden. Die Rhein-Main Baskets belegen den 9. Platz und dürfen weiterhin in der 1. Bundesliga antreten. Die Bad Aiblinger wurden 12. und steigen ab. Doch schon vor diesem Spiel haben sie verkündet, dass der sofortige Wiederaufstieg ihr Ziel für die nächste Saison ist. Und die Rhein-Main Baskets ? Welche Ziele haben sie ? Wie soll es weitergehen ?
Es war die siebente Saison dieses bisher einmaligen Projektes, nämlich einer Kooperation der beiden Vereine TV Hofheim und TV Langen. Unmittelbar nach Gründung der Rhein-Main Baskets (2008) gelang ihnen unter Führung von Konrad Delp nach nur einer Zweitliga-Saison der Aufstieg, und zwar mit „Eigengewächsen“ aus Hofheim und Langen, die 2009 beim Aufstieg zwischen 19 und 21 Jahre jung waren. Und alle hatten zuvor auch in Jugend-Nationalmannschaften bei Europameisterschaften gespielt, einige sogar in allen Jugendklassen von U16 bis U20.
Nach dem Aufstieg war klar, dass sie sich basketballerisch im TV Langen und TV Hofheim excellent weiterentwickeln würden, die Jugendnationalspielerinnen überdies auch durch die Förderung des BTI Langen. Spielerfahrung für die 1. Liga hatten sie aber alle nicht, würden sie nur bekommen, wenn sie die Klasse in den ersten beiden Jahren würden halten können. Das gelang mit dem 10. (2010) und 9. Platz (2011). Athletisch mussten sie alle erheblich zulegen, wofür das BTI Langen für die Jung-Nationalspielerinnen Gaby Lange als Personaltrainerin verpflichtete, die das Team bis heute ergänzend athletisch trainierte. So begann unter der Regie von Trainer Steffen Brockmann (und anfangs Nathalie Deetjen/Hofheim) eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Höhepunkte waren Platz 2 und Pokal-TOP-4 (2012), die deutsche Vizemeisterschaft (2013) und erneut das Pokal-TOP-4 (2015). Zusätzlich wurden Nelli Dietrich, Svenja Greunke, Anna-Lisa Rexroth und Stephanie Wagner in die Damen-Nationalmannschaft nominiert.
Doch bei der Zielformulierung für die kommende Saison haben es die Verantwortlichen nicht leicht. Denn eine nachhaltige Sponsoren-Finanzierung ist den Baskets in sieben Jahren nicht gelungen. So fehlt es an einer professionellen Geschäftsführung, die bei vielen Konkurrenten vorhanden ist. Und ab jetzt werden die einheimischen Talente inzwischen aufgrund ihrer beruflichen Entwicklungen weniger Zeit für Leistungs-Basketball haben.
Sollen sich die Baskets also zukünftig für auswärtige deutsche Talente neben den schon immer ergänzenden Amerikanerinnen öffnen oder sollen sie jetzt wieder verstärkt in Jugendarbeit und Talentförderung investieren ?
Zukunftsweisend ist die inzwischen erweiterte Kooperation der Baskets mit Eintracht Frankfurt und TG Bad Homburg. Doch auch dieses Pflänzchen will gepflegt werden. Dafür braucht es jetzt dringend weitere Mitsteiterinnen und Mitstreiter, die sich gemeinsam mit dem aktuellen Präsidium der Rhein-Main Baskets für die Zukunft dieses einmaligen Projektes des Leistungs-Basketball in der Rhein-Main-Region engagieren. Es stehen also spannende Zeiten und offene Entscheidungen vor Baskets-Präsidentin Silke Dietrich und ihren Präsidiums-Kollegen aus Hofheim und Langen.
Das Spiel in Bad Aibling begannen die Baskets vor toller Kulisse (600 Zuschauer und fast am lautesten Rhein-Main-Trommler Berno Herzog) mit Pia anstelle der immer noch leicht gehandicapten Nelli Dietrich; auch Svenja Greunke konnte noch nicht wirklich eingesetzt werden. Stets führten die Baskets leicht, nach einem „and one“ von Alex Chili und leichten Punkten von Francis Pieczynski schon mit 10:18. Ins 2. Viertel ging es bei 12:23, und die Gastgeberinnen verkürzten auf 21:25 (14. Min.). Doch mit Dreiern sorgten vor allem Alex Chili und Katie Yohn für eine beruhigende 29:43 Pausenführung. Die wurde in der 2. Hälfte ausgebaut und ein sicherer Sieg – letztlich zu sechst – herausgespielt.
Rhein-Main Baskets: Francis Pieczynski (6, 11 Reb., 2 Blocks), Anna-Lisa Rexroth (11, 1 Dreier, 3 Ass.), Pia Dietrich (12, 2 Dreier, 3 Reb., 2 Steals), Katie Yohn (16, 4 Dreier, 6 Reb., 3 Ass., 3 Steals, 3 Blocks), Jazmine Redmon (21, 11 Reb., 4 Ass., 3 Steals), Alexandra Chili (16, 2 Dreier, 7 Reb.) Nelli Dietrich (n.e.), Svenja Greunke (n.e.).