Rhein-Main Baskets starten in die sechste Erstliga-Saison – Ziel Play-Offs
Wer gedacht hätte, dass die 6. Erstliga-Saison für die Rhein-Main Baskets vor allem von Routine geprägt sein würde, hat sich getäuscht. Viel Routine brauchten jedoch die Verantwortlichen, allen voran Baskets-Präsidentin Silke Dietrich. „Wir standen im Sommer manches Mal vor einer schier unlöslichen Aufgabe,“ erinnert sie sich an einen „Arbeitssommer“ ohne gleichen.
Nicht nur die für die 1. Liga unentbehrlichen Partner und Sponsoren mussten auf die neue Saison eingeschworen werden. Auch das Kern-Team der Spielerinnen war zunächst einmal geschrumpft.
Silke Dietrich zu einer schwer zu stemmenden Doppelaufgabe: „Für die erste Mannschaft wären vielleicht genug Spielerinnen da gewesen, aber schließlich hat die zweite Mannschaft nach einer tollen Saison den Klassenerhalt in der 2. Liga geschafft. Da haben wir uns auch den Spielerinnen in der Pflicht gefühlt, eine weitere Zweitliga-Saison möglich zu machen.“
So stand das Baskets-Präsidium vor doppelter Trainersuche, nachdem neben Erstliga-Coach Klaus Mewes und auch Zweitliga-Coach Benjamin Tokmadzic frühzeitig ihre weitere Mitarbeit ausgeschlossen hatten. Es stand auch vor der schwierig zu lösenden Aufgabe, die Firma „Megaman“ als Zweitliga-Sponsor zu ersetzen sowie mit den Partnern der Erstliga-Mannschaft neue Vereinbarungen zu treffen. „Ende gut, (fast) alles gut,“ konnte kurz vor dem Saisonstart Schatzmeister Rainer Greunke vermelden. „So ganz ist noch nicht alles gesichert, aber wir können erst mal in beiden Ligen starten,“ verkündete der Schatzmeister vor einer Woche im „Freundeskreis der Rhein-Main Baskets“. Und der Vorstand ist sich mit Trainer und Team einig in der Saison-Zielsetzung: Play-Offs !
Damit starten die Rhein-Main Baskets erneut als einziger Club in Deutschland sowohl in der 1. als auch in der 2. Bundesliga, und das getreu ihrem Konzept überwiegend mit jungen Spielerinnen, die in den beiden Stammvereinen, dem TV Langen und TV Hofheim, das Basketball-ABC gelernt haben. Nur im Jugend-Bundesligateam, der U17, haben die Baskets ihre Rhein-Main-Basis verbreitert, starten nun gemeinsam mit der Homburger TG und Eintracht Frankfurt in deren 7. Saison.
Eingespieltes Team vor dem Start in die 1. Liga
Am 27./28. Juni eröffnet die 1. DBBL wieder mit dem „Season Opening“. Alle Teams tragen an diesem Wochenende ihre Spiele in Chemnitz aus.
„Wir freuen uns jedes Jahr auf diesen Saisonstart; denn wir treffen da viele gute Bekannte wieder,“ drückt Kapitänin Nelli Dietrich die positive Sicht auf das „Season Opening“ aus. Sie selbst, aber auch Svenja und Mara Greunke, Anna-Lisa Rexroth, Francis Pieczynski und Pia Dietrich treffen dann zahlreiche Spielerinnen wieder, mit denen sie in den Jugend- bzw. Damen-Nationalmannschaften gemeinsam für Deutschland gespielt haben. Diese fünf Spielerinnen, ergänzt um Rückkehrerin Anna-Lisa Delp bilden zunächst auch den Kern von RMB I, der um die beiden Amerikanerinnen Simone Deloach und Jazmine Redmon ergänzt wurde. Beide sind zwar erst seit vier Wochen im Training in Hofheim und Langen, haben sich aber schon sehr gut integriert.
Zum umfangreichen Kader gehören auch alle Spielerinnen der RMB II. Mit ihrem Trainer Jochen Bender, der in Langen als Spieler und Jungtrainer groß geworden ist, dann in Dreieichenhain und Frankfurt Teams bis zur Regionalliga trainiert hat und jetzt als B-Trainer und Sportwissenschaftler zurückgekehrt ist, leitet Headcoach Thomas Dröll gemeinsam das Training beider RMB-Teams. Davon sollen neben Pia Dietrich, Mara Greunke, Anna-Lisa Delp, die alle auch noch in der 2. Mannschaft uneingeschränkt spielen dürfen, vor allem auch Alica Köhler, aber auch Ex-Erstligaspielerin Nadine Ripper sowie die erfahreneren Neuzugänge Verena Bachler (österreichische Nationalspielerin) und Amerikanerin Alexandra Chili, die jeweils bis zu fünf Spiele in der „Ersten“ aushelfen dürfen, profitieren und stets eng mit der ersten Mannschaft verbunden bleiben.
Zusätzlich stehen mit Patricia Sagerer, Verena Wilmes und Anna Schlaefcke drei RMB-Spielerinnen im Regionalliga-Kader des TV Hofheim.
So wird am Ende aus der Not für die Vorstandsmitglieder, zwei Bundesliga-Teams organisieren zu müssen, eine Tugend und ein Nutzen für beide Teams und für beide Trainer. Sie können aus dem Vollen schöpfen. Das trifft auch auf RMB-II-Coach Jochen Bender zu, der aufgrund des jungen Alters der beiden RMB-I-Amerikanerinnen auch diese in der Zweiten einsetzen darf, wenn es denn mal notwendig werden sollte.