Rhein-Main Baskets – SV Halle LIONS 52:66 (15:20, 9:20; 15:12, 13:14)

 

„Wenn man nicht trifft, kann man nicht gewinnen,“ war ein kurzes Fazit des Spiels von Baskets-Präsidentin Silke Dietrich am Samstagabend nach dem Spiel.

Die Statistiken des Spiels, nachzulesen für jederfrau/mann unterhttp://www.dbbl.de/de/live/scouting/2781, verraten viel über das Spiel. Da stehen sich Wurfquoten von 40 Prozent (Halle) und 33 % (Rhein-Main) gegenüber, von der Freiwurflinie gar 89 % gegen 63 %. Und da die Gäste im Angriff vor allem zwingender zum Korb zogen, wurden sie auch deutlich mehr, nämlich 18-mal, an die Freiwurflinie geschickt als die Baskets (8-mal). Das allein brachte den Gästen Vorteile. Noch vieles mehr läßt sich statistisch ablesen, aber vieles mehr können die Trainer nach solchen Spielen auch per Video-Analyse erkennen.

Rhein-Main-Coach Steffen Brockmann muß schon ohne Statistik-Zahlen erkannt haben, dass er sein Team in der ersten Halbzeit, spätestens in der Halbzeitpause erst noch mal richtig wachrufen mußte. Da überragten die Gäste bei den Rebounds (den erkämpften Abprallern nach Fehlwürfen deutlich), während seine Baskets bei den Ballverlusten deutlich mehr auf der Liste hatten.

So kam es vor allem ab der 9. Minute (15:16) zu einem verhängnisvollen Einbruch über 15:20 (10. Min.) bis auf 19:33 (17.). Da hatten sich die Gäste den 14-Punkte-Vorsprung erkämpft, der sie am Ende siegreich blieben ließ.

Einzig Francis Pieczynski schien hellwach, stand wie ein Turm in der Abwehr und blockte schon bis zur Halbzeitpause sechsmal, insgesamt sogar 8 (!) gegnerische Wurfversuche. Ein Joker war auch Mara Greunke mit 4 geblockten Würfen. Und im Angriff schien es zunächst so, als könnte Anna-Lisa Rexroth an ihr tolles Spiel in Oberhausen anknüpfen, legte allein im ersten Viertel 8 ihrer insgesamt zehn Punkte vor.

Vor dem Seitenwechsel zeigten die U9-Mädchen von Trainerin Helga Lechte, dass für sie die Körbe noch recht hoch hängen, aber dass sie schon sehr gut zusammenspielen können.

Und nach dem Seitenwechsel sahen die rund 350 Zuschauer ein anderes Spiel. Jetzt machten die Baskets es den Gästen durch aggressive Verteidigung schwer, forcierten Hallenser Ballverluste zuhauf, waren bei den Rebounds ebenbürtig, nur eben trafen sie auch freie Würfe nicht vergleichbar, selbst dann nicht, wenn sie sich direkt am Korb freigespielt hatten.

Zu allem Unglück an diesem Abend kam in der 36. Minute noch eine Knieverletzung von Centerin Jennie Rintala. Die endgültige Diagnose fehlt zwar noch, aber „es sieht nicht gut aus,“ sagte Coach Brockmann nach dem Spiel und tippte auf Kreuzbandriss. Das wäre das Saisonende für die sympathische Amerikanerin nach nur sieben Spielen im Rhein-Main-Team und ihrem insgesamt unglücklichen Auftritt am Samstag.

Da Oberhausen (in Marburg) und Bad Aiblingen (gegen Freiburg) verloren, bleibt am Ende der Tabelle zunächst alles wie gehabt. Die Baskets stehen weiterhin auf Platz 10, dürfen sich aber vor allem in Chemnitz (21.2.), Marburg (1.3.) und am letzten Spieltag in Bad Aiblingen nur noch wenig Ausrutscher leisten.

Die Rhein-Main Baskets spielten mit: Pia Dietrich (2, 2 Rebounds, 2 Assists, 2 Steals, 1 Block), Anna-Lisa Rexroth (10, 2 Dreier), Nelli Dietrich (6, 4 Ass.,), Jennie Rintala (3 Reb., 2 Blocks), Jazmine Redmon (6, 1 Dreier, 3 Reb., 3 Ass.), Francis Pieczynski (10, 8 Reb., 2 Steals, 8 Blocks), Nadine Ripper (3, 1 Dreier), Mara Greunke (2, 6 Reb., 4 Blocks), Alexandra Chili (13, 1 Dreier, 6 Reb., 2 Steals).