Mit dem allseits beliebten Season-Opening startet die DBBL an diesem Wochenende in Oberhausen in die Spielzeit 2013/14. Als Topfavorit und amtierender Deutscher Meister geht die Mannschaft des TSV Wasserburg um die Nationalspielerinnen Anne Breitreiner und Stephanie Wagner ins Rennen. Letztgenannte wechselte von Liga-Konkurrent und Finalgegner Rhein-Main-Baskets in den Süden. Kurz vor Saisonbeginn haben wir uns „24 Sekunden“ mit Nelli Dietrich vom Deutschen Vizemeister aus Langen / Hofheim unterhalten.
Nelli, ihr geht als Vize-Meister in die Saison. Muss da jetzt der nächste Schritt folgen? Wie groß ist der Druck, der auf euch lastet?
 
Naja, ein bisschen Druck ist ja immer da. Das gehört ja auch einfach dazu. Wir haben ja allerdings etwas überraschend im Finale gestanden, machen uns nun aber selbst keinen Druck und können völlig befreit aufspielen – auch wenn unsere beiden US-Girls nun die Goldmedaille wollen (lacht) 
 
Euer Kader ist weitgehend zusammen geblieben. Sogar die beiden eben angesprochenen US-Girls Alyssa Karrel und Denise Beliveau sind zurück. Spricht das für den Standort?

Nelli Autogrammkarte 2013 (Hauptsache Kommunikation)

Nelli Autogrammkarte 2013 (Hauptsache Kommunikation)

 
Absolut. Das spricht für den Standort, das Umfeld, die Vereine und natürlich auch für uns als Mannschaft. Das macht vieles natürlich einfacher, wir sind eingespielt und haben keine lange Findungsphase. Dass Alyssa und Denise zurück sind, ist super. Sie wissen einfach, was sie am Standort haben, fühlen sich sehr wohl hier, kommen gut mit der Mannschaft aus und können nebenher sogar noch etwas arbeiten.
 
Mit Steffi Wagner habt ihr dennoch eine wichtige Spielerin verloren, vor allem in der Verteidigung. 
 
Ja, es wird sicherlich schwer, Steffi zu ersetzen. Wir freuen uns alle für sie und müssen nun schauen, dass wir sie als Team ersetzen. Der Abgang tut weh, für Steffi ist es aber ein guter Schritt, schließlich kann sie in Wasserburg auch international spielen. 
 
Du hast die Findungsphase angesprochen. Neu ist ja in jedem Fall Klaus Mewes an der Seitenlinie – auch wenn zunächst ein anderer Headcoach geplant war und bereits unterschrieben hatte. Wie geht man damit als Mannschaft um?
 
Keine Frage, man musste das erstmal schlucken. So geht man nicht mit Menschen um, vor allem nicht mit Menschen, mit denen man arbeiten möchte. Ich glaube aber, da wir kein wirkliches Teamtraining mit Thomas hatten und er noch nicht in die Vorbereitung eingestiegen war, haben wir es gut verkraftet und nach vorne geschaut. Klaus bringt sehr viel Erfahrung mit und knüpft an den Spielstil von Steffen an, sprich wir spielen sehr frech, schnell und verteidigen aggressiv. Das sind auch unsere Stärken.
 
Am Wochenende findet das Season-Opening der DBBL in Oberhausen statt. Für euch geht es gegen Gastgeber Oberhausen. Wie stehen die Chancen?
 
Also ich denke wir können befreit aufspielen. Vor allem weil Oberhausen als Gastgeber und Ausrichter vor heimischem Publikum gewinnen muss. Wir wollen auch in diesem Jahr die Playoffs erreichen und natürlich von der ersten Spielminute Gas geben. Unsere Vorbereitung war wie immer etwas holprig, aber so viel Verletzungssorgen wie letzte Saison hatten wir nicht.
 
Wie siehst du die DBBL generell, wer steht am Ende ganz oben?
 
Das ist schwer zu sagen, da man die anderen Mannschaften noch nicht gesehen hat. Wasserburg hat sich prominent verstärkt und auch die beiden Aufsteiger Chemnitz und Saarlouis sind nicht zu unterschätzen. Insgesamt glaube ich, dass jeder jeden schlagen kann. Das macht die Liga auch unglaublich attraktiv. 
 
Stichwort Liga. Die DBBL hat kürzlich eine neue Homepage relauncht. Ein erster Schritt, was fehlt denn sonst noch?
 
Ich denke es ist überall gleich, Geld und eine breite interessierte Öffentlichkeit. Ich dachte eigentlich, dass nach dem Erfolg in der vergangenen Saison sich bei uns etwas tut. Wir haben zwar einige neue Sponsoren und Partner, aber ein großer Geldgeber fehlt noch.