Dieser letzte Basketball-Tag der Rhein-Main Baskets fing toll an. Mehr als 400 Zuschauer kamen, um von einer wunderbaren Spielerin, nämlich Nelli Dietrich, Abschied zu nehmen. Doch das Spiel begann erschütternd. Nach vier Minuten führten die Gäste mit 0:12, nach ersten Freiwurftreffern von Pia und Nelli Dietrich 4:19. Erst dann erholten sich die Baskets langsam von ihrer bisher sprichwörtlichen Anfangs-Träumerei. Coach Thorsten Schulz hatte ihre Defense in zwei Auszeiten „wach geküßt“, mit netten aber eindeutigen Ansprachen. So verkürzten die Baskets bis zur 10. Minute auf 19:10 und starteten völlig neu ab der 11. Minute.

Anja Stupar und Jasmin Weyell setzten sich mehrmals am Korb durch. Und als dann auch Kailey Edwards ihre Treffsicherheit wiedergefunden hatte, konnte sie zum 27:27 (18.) erstmals ausgleichen. Pia Dietrich traf den ersten Dreier für die Baskets zum 36:32 kurz vor dem Seitenwechsel.

Im 3. Viertel wendeten die Baskets das Spiel. Angeführt von Anja Stupar, Kailey Edwards und Nelli Dietrich zogen sie über 51:42 (26.) auf 61:51 (30. Minute) davon. In dieser Phase taten sich neben den drei Genannten auch Pia Dietrich und Jasmin Weyell besonders hervor. Da aber ein Basketball-Spiel immer erst nach vierzig Minuten zu Ende ist, hätten die Nerven der Baskets auch bis zur 40. Minute stabil bleiben müssen. Die Gäste, angeführt von den beiden „Profis“, dem Wirbelwind Brooke Eilzabeth Le Mar (24 Punkte) und von Shantrell Moss (17), verkürzten über 51:57 und 64:61 (36.), übernahmen die Führung drei Minuten vor dem Ende (66:64). Und sie hielten ihre Führung bis zum 66:70-Sieg.

Hätte – hätte Nelli Dietrich eine Minute vor dem Ende ihren Dreier getroffen, wäre sie eine Abschieds-Heldin geworden. Doch es reichte nicht. Dafür gab es nach dem Spiel minutenlange „standing ovation“ für eine 169 cm große Spielerin, die seit 1999 in der Langener Georg-Sehring-Halle den Basketball wahrhaft gelebt hat mit viel Engagement und Leidenschaft, Temperament und Fleiß. Ihr langjähriger Trainer Steffen Brockmann und auch der HBV-Trainer Ebi Spissinger fanden dafür die richtigen Worte.

Baskets-Coach Thorsten Schulz Saison-Fazit traf auf Nelli Dietrich ebenso wie auf das gesamte Team zu: „Wir haben eine Umbruchssaison mit viel Herz gekämpft und müssen das für eine gute Zukunft mitnehmen in die nächste Saison. Die Planungen haben bereits begonnen und ich freue mich, dass ich weiterhin der Trainer der Rhein-Main Baskets sein darf.“

Es spielten für die Baskets: Nelli Dietrich (8, 1 Dreier, 8 Reb., 3 Ass.), Pia Dietrich (15, 1 Dreier, 4 Reb., 3 Ass., 3 Steals), Kailey Edwards (11, 11 Reb., 2 Ass., 3 Steals ), Anja Stupar (18, 12 Reb., 3 Steals, 2 Blocks), Jasmin Weyell (11, 5 Reb., 4 Ass., 3 Steals), Paula Süssmann (2, 5 Reb.) Jule Seegräber, Sari Cornelius (1, 2 Reb.), Louisa Schmidt.