Homburger TG – Rhein-Main Baskets 56:66 (23:18, 12:14; 5:14, 16:20)
„Unsere jungen Spielerinnen machen wichtige Schritte nach vorne, aber die erfahrenen Spielerinnen machen viel mehr für die Stabilität des Teams, als auf den Scouting-Bögen steht,“ war der Kurzkommentar von Headcoach Peter Kortmann nach diesem wichtigen Sieg im Rhein-Main-Derby.
Die Rhein-Main Baskets reisten mit großen Aufstellungssorgen nach Bad Homburg. Verena Wilmes und Miriam Lincoln waren zwar dabei, aber noch nicht voll genesen und hatten Trainingsrückstand. Anna Schlaefcke hatte es in dieser Woche mit schwerer Grippe erwischt. Sie fehlte ganz. Erstmals hatte Headcoach Peter Kortmann die erst 14-jährige Jule Seegräber aufgestellt. „Sie trainiert mit großem Eifer im BTI, macht große Fortschritte und braucht Erfahrungen auf höherer Ebene, die sie weiterbringen können,“ begründete der Headcoach diese Maßnahme. Und sie bedankte sich mit ihren ersten beiden Bundesliga-Punkten in der 36. Minute für einen Kurzeinsatz.
Das Besondere an diesem Rhein-Main-Derby ist vor allem, dass hier zwei Kooperationspartner der Rhein-Main Baskets aufeinander trafen, die jedenfalls in der WNBL gemeinsam das Team „Rhein-Main Baskets“ mit TV Hofheim und Eintracht Frankfurt stellen und vor dem Bundesliga-Spiel ihr WNBL-Spiel gegen Basket-Girls Rhein-Neckar gemeinsam mit 79:39 gewannen.
Die anschließende Zweitliga-Partie eröffneten die Baskets durch Pia Dietrich zum 2:0. Nach fünf Minuten und beim Stand von 7:9 nahm der Baskets-Coach die erste Auszeit. Doch die Gastgeber erhöhten schnell auf 7:11, ehe Alica Köhler konterte (9:11). Ab dann blieben die Gastgeberinnen stets leicht in Führung, setzten dabei voll auf ihre erfahrenen Ausländerinnen.
Das 2. Viertel eröffneten Chelsea Small, Anja Stupar und Alica Köhler zum 24:25, doch mit einem Zwischenspurt dank zunächst eindeutig besserer Trefferquote setzte sich Bad Homburg wieder ab (26:34). Einzig Alica Köhler zeigte sich treffsicher auf Rhein-Main-Seite. So stand es beim Seitenwechsel nur 32:35. Und das, obwohl die Gastgeber deutlich besser trafen und nach Fehlwürfen auch mehr Rebounds einsammelten.
Nach dem Seitenwechsel war das Spiel plötzlich umgekehrt. Es war deutlich physischer geworden, und die Baskets kamen damit besser zurecht. Sie ließen so gut wie nichts mehr zu, verteidigten aggressiv und hatten sich auch im Angriff gefangen. Vor allem Alica Köhler hatte eine „heiße Hand“ und punktete, mit ihr aber auch Pia Dietrich, die zudem gemeinsam mit Chelsea Small und Anja Stupar die meisten Rebounds einsammelte (je 9).
Und immer wieder brachte Coach Kortmann auch die ganz jungen Spielerinnen ins Spiel, von denen Monika Wotzlaw und Julin Sonntag trotz des zuvor absolvierten WNBL-Spiels viel Präsenz zeigten, ehe am Schluss „Küken“ Jule Seegräber, ein BTI-gefördertes Talent vom BC Darmstadt, ihre drei Minuten Einsatzzeit gleich noch für ihren ersten Bundesliga-Korb nutzte. „Es wird nicht der letzte gewesen sein, aber gerade die jungen Spielerinnen möchte ich nach vorn bringen,“ freute sich auch Coach Kortmann über diesen Kurzeinsatz.
Er schaut schon voraus: „Jetzt kommen noch zwei wichtige Spiele, zunächst am kommenden Samstag in Langen gegen Würzburg, danach in Speyer. Da müssen wir noch mal alles geben und hoffentlich alle wieder gesund dabei haben.“
Es spielten in Bad Homburg: Chelsea Small (15), Anja Stupar (10), Pia Dietrich (14), Alica Köhler (18), Miriam Lincoln, Julin Sonntag (2), Hannah Schick, Monika Wotzlaw (5), Verena Wilmes, Jule Seegräber (2).