Halle Lions – Rhein-Main Baskets 76:70 (18:19, 8:9; 17:11, 15:19; 4:4, 14:8)
Nelli Dietrich, Jazmine Redmon, Anna-Lisa Rexroth, Svenja Greunke und Francis Pieczynski starteten. Und den beiden „Großen“ im Rhein-Main-Team war bewusst, welcher körperlichen Übermacht sie gegenüber stehen werden. Vor allem Mekia Valentine (193 cm) und Jessica Höötmann (190 cm) ragten heraus. Dafür fehlte aber aus gesundheitlichen Gründen Tiffany Porter-Talbert.
Von Beginn an zeigten die Baskets konzentrierte Defense, waren dafür aber im Offense unkonzentriert. Nach dem 3:0 für Halle glich zunächst Jazmine Redmon mit einen Dreier (3:3) aus. Auch die Gastgeber mussten mit Ballverlusten der starken Baskets-Defense Tribut zollen, führten aber dennoch nach fünf Minuten mit 9:3.
Die Baskets fanden zurück ins Spiel, auch weil Breannah Ranger gut traf. Und sie sorgte für den Führungswechsel in der 9. Minute zum 13:14.
Doch die Lions hatten ja auch noch Routinier Michaela Abelova, die nach Verletzungspause erstmals wieder dabei war, für Sicherheit im Aufbau sorgte und von außen traf.
Mit einer 18:19-Baskets-Führung ging es ins 2. Viertel. Und die Führung stärkte zugleich auch das Selbstvertrauen. Die Baskets nahmen ihre Würfe, trafen zwar nicht alle und hielten in einem korbarmen Viertel (8:9) ihren knappen Vorsprung, weil die Lions es ihnen mit schwacher Trefferausbeute gleich taten.
Die Defense- und die Reboundarbeit der Baskets war vor allem gegen die großen Lions-Centerinnen sehr gut. Svenja Greunke und Francis Pieczynski wurden hierbei gut ergänzt durch Breannah Ranger, kurzzeitig durch Anna-Lisa Delp. Und ihre Mitspielerinnen halfen sehr gut. Wenn die Pässe auf die Gästecenterinnen kamen, doppelten sie und machten ihnen das Werfen schwer. Zum Glück für die Baskets trafen die Lions ihre Würfe, die sie dadurch von außen bekamen, nur mäßig. Bis auf 20:28 konnten die Baskets vorlegen, ehe sich die Lions wieder heran arbeiteten. Mit 26:28 führten die Baskets nach diesem „Defense-Kampf“ zur Halbzeit.
Das 3. Viertel eröffnete Laura Hebecker mit Dreier zum 29:28 für die Lions. Nelli Dietrich und Francis Pieczynski konterten zum 29:31. In der Offense steigerten sich Breannah Ranger und Svenja Greunke. Doch es überwog engagierte Defense bei beiden Teams. Da waren Treffer schwer möglich. Halle legte erneut vor (43:37), ehe Francis Pieczynski nach schönem Assist von Svenja Greunke auf 43:39 verkürzen konnte.
So gings ins letzte Viertel. Nelli Dietrich und Jazmine Redmon waren bereits mit je 3 Fouls belastet. Es wurde ein spannendes letztes Viertel, in dem vor allem Michaela Abelova ihr Team im Spiel hielt. Die Endphase war Krimi pur. Pia Dietrich glich aus zum 56:56 durch zwei Freiwürfe aus, und Svenja Greunke konnte durch zwei Freiwürfe die Führung holen (56:58). Der Sieg war nahe, doch Halle konnte ausgleichen und es ging in die 1. Verlängerung.
Hier zeigte Svenja Greunke erneut, dass sie die größere Mekia Valentine in der Defense weitgehend im Griff hatte. Doch erneut gab es keinen Sieger (62:62), weil vor allem Jasmine Newsome das Spiel mehr und mehr an sich riss. Und sie war es auch, die mit beherztem Spiel in der 2. Verlängerung für den Hallenser Sieg 76:70-Sieg sorgte, nachdem allerdings bei den Baskets bereits Jazmine Redmon und Nelli Dietrich ausgefoult waren (jeweils 5 Fouls). „Wenn beide Aufbauspielerinnen frühzeitig mit vier Fouls belastet sind und dann sogar beide mit dem 5. Foul vom Feld müssen, dann merken wir schon, dass wir im Backcourt einfach zu dünn aufgestellt sind, zumal Pia Dietrich nach Umknicken im Training leicht angeschlagen war,“ räumt Coach Thomas Dröll ein. Eine besondere Anerkennung wurde Nelli Dietrich zuteil. Sie wurde von den Hallenser Fans neben Laura Hebcker (Lions) zur „Spielerin des Tages“ ihres Teams gewählt.
Coach Dröll erkannte die hohe Intensität seines Teams an und lobte: „Die Mannschaft hat die taktischen Aufgaben in diesem Spiel sehr gut gelöst, und wir haben zweimal den Sieg in der Hand gehabt.Da konnten wir zwar traurig aber erhobenen Kopfes die weite Heimreise antreten.“
Es spielten für Rhein-Main Baskets: Nelli Dietrich (5, 5 Rebounds, 3 Ass.), Jazmine Redmon (13, 3 Dreier, 4 Reb., 4 Steals), Anna-Lisa Rexroth (6, 2 Reb., 4 Ass.), Anna-Lisa Delp (2 Reb.), Svenja Greunke (17, 1 Dreier, 11 Reb., 3 Ass., 4 Steals, 1 Block), Pia Dietrich (10, 1 Dreier), Francis Pieczynski (6, 7 Reb., 1 Block), Breannah Ranger (13, 10 Reb., 1 Block).